Katharina Martin-Virolainen
Katharina Martin-Virolainen (* 25. März 1986 in Petrosawodsk, Karelische ASSR, Russische SFSR) ist eine deutsche Autorin und Kulturschaffende mit russlanddeutschen und finnischen Wurzeln.
Leben
Katharina Martin-Virolainen wurde in einer deutsch-russisch-finnischen Familie geboren. Ihr Vater ist ein Kasachstandeutscher, ihre Mutter die Tochter eines Finnen und einer Russin. Ihre Kindheit verbrachte sie im Dorf Tschalna. Im Jahr 1997 siedelte sie mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder nach Deutschland um. Seit 1998 lebt sie im baden-württembergischen Eppingen. Nach dem Studium an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz veröffentlichte sie ihre ersten Kurzgeschichten und Gedichte in russisch- und deutschsprachigen Zeitschriften und im Almanach des Literaturkreises der Deutschen aus Russland.
2015 wurde Katharina Martin-Virolainen in den Literaturkreis der Deutschen aus Russland aufgenommen, seit 2018 gehört sie zum Redaktionsteam der Verbandszeitschrift der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland „Volk auf dem Weg“. Neben Beiträgen aus dem Bereich Kultur, Geschehen und Geschichte, sowie Interviews mit russlanddeutschen Persönlichkeiten, schreibt sie monatlich eine Kolumne unter dem Titel „Kathis Senf“. 2019 erschien ihr erstes Buch unter dem Titel „Im letzten Atemzug“, ein Sammelband mit meist autobiografisch angehauchten Kurzgeschichten in deutscher und 2020 in russischer Sprache. „Eine Deutsche mit finnischen Wurzeln und russischer Seele“, sagt sie selbst. „In meinem Leben bin ich schon oft von einem Ort zum anderen gezogen. Nicht immer aus freiem Willen. Ich habe viele Länder bereist und viele Menschen kennengelernt. Stets auf der Suche nach Abenteuer, nach Glück, nach Liebe. Auf der Suche nach Sinn, nach Identität und nach meiner wahren Heimat“.
Seit vielen Jahren engagiert sich Katharina Martin-Virolainen in den Bereichen Förderung von Kindern und Jugendlichen mithilfe von Tanz-, Theater- und Kulturprojekten. 2018 gründete sie in Eppingen das Russlanddeutsche Kinder- und Jugendtheater und schreibt für eigene Theaterstücke, die sich mit der Geschichte der Deutschen aus Russland auseinandersetzen.[1]
2017 erhielt Katharina Martin-Virolainen den 3. Platz in der Kategorie „Kurzgeschichten“ an der Bonner Buchmesse Migration für ihre Erzählung „Und wenn die ersten Schneeflocken auf unser Land fallen“[2] und 2018 – den ersten 3. Platz im Literaturwettbewerb der Stadt Taucha in der Kategorie „Gedichte“ für ihr Gedicht „Wortreise“.[3] Im Jahr 2020 wurde sie mit dem Förderpreis des Russlanddeutschen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg in der Kategorie Literatur für ihr Debüt "Im letzten Atemzug" ausgezeichnet.[4]
Werke
- Im letzten Atemzug. ostbooks Verlag, 2019, ISBN 978-3-947270-06-4.
- Хоть веточку яблони, хоть горстку тёплой земли. edition rossija, 2020, ISBN 978-3-948730-03-1.
- Die Stille bei Neu-Landau. ostbooks Verlag, 2021, ISBN 978-3-947270-13-2.
Weblinks
- Homepage von Katharina Martin-Virolainen
- „Man kann nicht alle retten, aber einige davon erzählen“ auf daz.asia.
- Medien- und Autorenwerkstatt „Deutsche Geschichte in Wolhynien“ auf deutsche.in.ua.
- Im letzten Atemzug auf literaturkreis-autoren-aus-russland.de.
Einzelnachweise
- Sylvia Stierstorfer: Grußwort anlässlich der Aufführung des Theaterstücks „Meine Leute“. (PDF; 173 kB) In: aussiedler-und-vertriebenenbeauftragte.bayern.de. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, 29. Februar 2020, S. 1, abgerufen am 6. Oktober 2020.
- Die 11. Buchmesse Migration – der Literaturkreis war dabei. In: literaturkreis-autoren-aus-russland.de. Portal für russlanddeutsche Literatur und Literaturgeschichte, 30. Dezember 2017, abgerufen am 6. Oktober 2020.
- Texte der Gewinner des 15. Literaturwettbewerbs der Stadt Taucha – Preisträger in der Kategorie „Gedicht Erwachsene“ – Erster 3. Platz – Katharina Martin-Virolainen. (PDF; 210 kB) In: taucha.de. 2018, S. 3, abgerufen am 6. Oktober 2020.
- Russlanddeutscher Kulturpreis 2020. Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg, 13. Oktober 2020, abgerufen am 15. Oktober 2020.