Katharina Fröhlich
Katharina (Kathi) Fröhlich (* 10. Juni 1800 in Wien; † 3. März 1879 ebenda) war die „ewige Braut“ des österreichischen Schriftstellers und Dramatikers Franz Grillparzer. Sie wirkte als Pianistin, Sängerin, Mäzenin, Korrespondentin, Nachlassverwalterin und Stifterin.[1]
Leben
Katharina Fröhlich wurde 1800 als dritte von vier Töchtern in Wien geboren; ihre Eltern waren der Einschlag-Fabrikant Matthias Fröhlich (14. April 1756–24. August 1843) und dessen Frau Barbara, geborene Mayr (1764–1841). 1821 lernte Katharina Fröhlich Franz Grillparzer kennen, mit dem sie sich verlobte. 1849 mietete sich Grillparzer bei Katharina Fröhlich und ihren Schwestern Anna, Josephine und Barbara in der Wiener Spiegelgasse 21 ein. Diese Wohngemeinschaft hielt bis zu Grillparzers Tod im Jahre 1872. Grillparzer, der sein Eheversprechen an Katharina Fröhlich nie einlöste, hinterließ den Schwestern seinen gesamten Besitz.
Fröhlich übergab das Erbe Grillparzers der Stadt Wien und stiftete den Franz-Grillparzer-Preis, der bis 1971 alle drei Jahre für „das relativ beste deutsche dramatische Werk, das im Lauf der letzten drei Jahre auf einer namhaften Bühne zur Aufführung gelangte und nicht schon vorher von anderer Seite durch einen Preis ausgezeichnet worden ist“ vergeben wurde.
Kurz vor ihrem Tod gründete sie die Schwestern-Fröhlich-Stiftung, mit dem Ziel, Künstler und Wissenschaftler zu unterstützen. So wurden beispielsweise Marie Eugenie Delle Grazie, Georg Heinrich Kührner und Jakob Julius David von der Stiftung gefördert.
Fröhlich starb 1879 und wurde auf dem Hietzinger Friedhof in Wien beigesetzt, wo sich ihr mittlerweile ehrenhalber gewidmetes Grab heute noch befindet (Gruppe 7, Nummer 53).
1928/1929 wurde in Wien in der Malfattigasse eine Wohnhausanlage mit 149 Wohnungen errichtet, die zu Ehren Katharina Fröhlichs Fröhlichhof genannt wurde.
Die Wohnungseinrichtung Grillparzers ist im Wien Museum Karlsplatz zu besichtigen.
Literatur
- Fröhlich Katharina (Kathi). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 373.
- Johann Gunert: Fröhlich, Katharina. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 650 f. (Digitalisat).
- Ingeborg Harer: Artikel „Katharina Fröhlich“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. Stand vom 17. April 2018.
- Joseph August Lux: Grillparzers Liebesroman. Bong, Berlin 1912.
- Max Prels: Grillparzers ewige Braut. Runge, Berlin 1922.
Weblinks
- Eintrag zu Katharina Fröhlich im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
- Ingeborg Harer: Artikel „Katharina Fröhlich“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. Stand vom 17. April 2018