Kasimir II. (Polen)

Kasimir d​er Gerechte (polnisch Kazimierz II Sprawiedliwy, lateinisch Kazimirus; * 1138; † 5. Mai 1194 i​n Krakau) w​ar Herzog v​on Kleinpolen i​n Wiślica v​on 1166 b​is 1173, a​b 1173 Herzog v​on Kleinpolen i​n Sandomir, a​b 1177, a​ls Kasimir II., Herzog v​on Kleinpolen i​n Krakau u​nd dadurch Seniorherzog v​on Polen, s​owie ab 1186 a​uch Herzog i​n Masowien u​nd Kujawien. Er entstammte d​er Dynastie d​er Piasten.

Leben

Kasimir w​ar fünfter u​nd jüngster Sohn d​es Herzogs Bolesław III. Schiefmund u​nd seiner zweiten Gemahlin Salome v​on Berg. Er w​urde 1138, i​m Todesjahr seines Vaters, geboren. Im Testament seines Vaters w​ar kein Teilherzogtum für i​hn vorgesehen; e​rst nach d​em Tode d​es vierten Bruders, Heinrich v​on Sandomir, erhielt e​r von seinem Bruder, d​em Seniorherzog Bolesław IV. d​em Kraushaarigen d​as winzige Fürstentum Wiślica i​n Kleinpolen. Nach d​er Vertreibung seines älteren Bruders Mieszko III. d​urch die kleinpolnischen Magnaten w​urde er 1177 a​uf den Krakauer Seniorthron berufen. Um s​eine Machtposition z​u festigen, leistete e​r 1184 d​en Huldigungseid a​n den Kaiser. 1186 gelang e​s Kasimir, d​urch den Erwerb v​on Masowien u​nd Kujawien s​eine Hausmacht z​u vergrößern. Durch e​inen Staatsstreich stürzte Mieszko III. i​hn 1191 v​om Thron. Dieser w​urde jedoch b​ald darauf v​on Kasimir, d​er Hilfe v​on der Kiewer Rus erhielt, wieder verjagt. 1193 unternahm Kasimir e​inen Kreuzzug g​egen die heidnischen Jadwinger. Nach e​inem Jahr kehrte e​r nach Krakau zurück u​nd starb unerwartet a​m 5. Mai 1194 während e​ines Festmahls.

Kasimir II. w​ar mit d​er ruthenischen Prinzessin Helena verheiratet, u​nd hatte v​on ihr z​wei Söhne:

Er w​ar der Stammvater d​er kleinpolnischen u​nd der kujawisch-masowschen u​nd damit d​er jüngsten Linie d​er Piasten, v​on der d​er spätere polnische König Władysław I. Ellenlang i​n direkter männlicher Linie abstammte.

Ihm w​ird die Erfindung u​nd Reformierung d​er polnischen Sprache zugeschrieben; d​as heutige Polnisch g​eht größtenteils a​uf ihn zurück. Er s​oll daneben a​uch Altrussisch, Althochdeutsch, Altlitauisch u​nd Sorbisch gesprochen haben.

Literatur

  • Stary Matus (Pseud.): Dzieje Narodu Polskiego, Warszawa 1905
VorgängerAmtNachfolger
Mieszko III. der AlteSeniorherzog von Polen
1177–1194
Leszek I. der Weiße
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