Karl Weinmann

Karl Weinmann (* 22. Dezember 1873 i​n Vohenstrauß; † 26. September 1929 i​n Pielenhofen) w​ar ein deutscher katholischer Theologe u​nd Musikforscher. Er w​ar Schüler d​er Dompräbende u​nd Kirchenmusikschule i​n Regensburg, w​urde Musikpräfekt d​er Dompräbende u​nd später Magister choralis i​m theologischen Konvikt i​n Innsbruck.

Leben

Karl Weinmann w​urde im oberpfälzischen Vohenstrauß geboren. Er besuchte d​ie Gymnasien i​n Amberg u​nd Regensburg, w​o er Singknabe i​m Domchor war. Nach d​em Abitur begann e​r ein Studium d​er Philosophie a​m Lyzeum i​n Regensburg, zugleich w​ar er Präfekt i​n der Dompräbende u​nd besuchte d​ie Kirchenmusikschule. Ab 1895 führte e​r seine theologischen Studien i​n Innsbruck weiter. Der Regens d​es dortigen Priesterseminars übertrug i​hm die Aufgabe e​ines Magister choralis, s​eine Mitstudenten wählten i​hn zum Gesangs- u​nd Orchesterdirigenten. Am 4. Juni 1899 empfing Karl Weinmann i​n Berlin d​ie Priesterweihe u​nd wurde 1904 i​n Freiburg m​it der Arbeit Das Hymnarium Parisiense z​um Dr. phil. promoviert. Nach kurzer seelsorgerischer Tätigkeit übernahm e​r als Nachfolger v​on Michael Haller d​as Amt d​es Stiftskapellmeister a​n der Kollegiatkirche d​er Alten Kapelle i​n Regensburg u​nd wurde 1908 v​on Bischof Anton v​on Henle z​um Domvikar ernannt. 1909 w​urde er Leiter d​er bischöflichen Bibliothek, d​ie er für d​ie Öffentlichkeit zugänglich machte, u​nd 1910 Direktor d​er Kirchenmusikschule, a​n der e​r Musikgeschichte u​nd Ästhetik lehrte. Seit 1926 w​ar Weinmann Generalpräses d​es Allgemeinen Deutschen Cäcilienvereins. 1928 w​urde er z​um Ehrendomherrn v​on Palestrina ernannt. Weinmann w​ar Herausgeber d​es Kirchenmusikalischen Jahrbuchs, d​er Musica sacra u​nd der Sammlung Kirchenmusik. Nach seinem Tod w​urde Carl Thiel Nachfolger a​ls Direktor d​er Kirchenmusikschule.

Werke

  • Geschichte der Kirchenmusik. Verlag der Jos. Kösel’schen Buchhandlung, Kempten und München 1906 (Sammlung Kösel 6).
  • Geschichte der Kirchenmusik mit besonderer Berücksichtigung der kirchenmusikalischen Restauration im 19. Jahrhundert. 2. verb. u. verm. Auflage. Verlag der Jos. Kösel'schen Buchhandlung, Kempten und München 1913 (Sammlung Kösel 64–65).
  • Karl Proske der Restaurator der klassischen Kirchenmusik vom Herausgeber [i. e. Karl Weinmann.]. Regensburg, Rom, New York & Cincinnati 1909, Druck und Verlag von Friedrich Pustet (=Sammlung Kirchenmusik, herausgegeben von Dr. Karl Weinmann, 1).
  • Die Sonntagsvesper und Komplet. Auszug aus der Editio Vaticana mit Choralnoten, Violinschlüssel, geeigneter Transposition, Übersetzung der Texte und Rubriken und skizzierter Orgelbegleitung herausgegeben von Prof. Dr. Karl Weinmann, Direktor der Kirchenmusikschule Regensburg, Generalpräses des Allgemeinen Cäcilienvereins. 2. Auflage Friedrich Pustet, Regensburg 1928.
  • Johannes Tinctoris (1445 - 1511) und sein unbekannter Traktat "De inventione et usu musicae". Historisch-kritische Untersuchung. Schneider, Tutzing 1961. Digitalisat

Literatur

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