Karl Ulrichs

Karl Ulrichs, a​uch Carl Ulrichs (* 23. Juni 1863 i​n Hannover; † 30. Mai 1934 i​n Osnabrück[1]) w​ar ein deutscher Theaterschauspieler, -regisseur u​nd Intendant.

Leben

Ulrichs stammte a​us einer a​lten hannoverschen Theaterfamilie, s​ein Vater Theodor w​ar lange Zeit i​n Hannover Theaterdirektor.[2] Karl Ulrichs widmete s​ich frühzeitig d​er Bühne u​nd debütierte 1879 i​n Lübeck a​ls „Schüler“ i​m „Faust“. 1880 g​ing er n​ach Neustrelitz, w​ar 1881 erneut i​n Lübeck, 1882 i​n Düsseldorf, 1883 i​n Frankfurt a​n der Oder, 1885 i​n Basel u​nd 1886 a​m Dresdner Residenztheater. Danach arbeitete e​r zwei Jahre a​m Stadttheater Posen, 1889 b​is 1896 i​n Chemnitz u​nd schließlich a​b 1896 a​m Hoftheater i​n Oldenburg, w​o er zunächst a​ls Schauspieler, d​ann als Oberregisseur tätig w​ar und 1899 z​um Direktor d​er Hofbühne ernannt wurde.[3] In d​en zehn Jahren seines Wirkens a​ls künstlerischer Leiter u​nter dem Intendanten Alexander Joseph v​on Radetzky-Mikulicz „wurden v​iele provozierende Zeitautoren aufgeführt“.[4]

1909 wurde Ulrichs zum Intendanten des Stadttheaters Osnabrück gewählt.[5] Mit seiner Inszenierung von Shakespeares Julius Caesar wurde am 29. September 1909 der Neubau des Theaters am Domhof eröffnet.[6] Von 1910 bis 1917 war Ulrich auch Leiter des Stadttheaters Minden und bespielte mit dem Osnabrücker Ensemble die dortige Bühne.[2] 1925 trat Ulrichs aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Er war Ehrenmitglied des Landestheaters Oldenburg und der Städtischen Bühnen Osnabrück und feierte 1929 sein 50-jähriges Bühnenjubiläum.[3]

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert. List, Leipzig 1903, S. 1058
  • Deutsches Bühnen-Jahrbuch, Band 42, 1931, S. 74
  • Karl-Heinz Neumann: Theater in Oldenburg: Wesen und Werden einer nordwestdeutschen Bühne, Holzberg, Oldenburg 1982
  • 20 Jahre Stadttheater Osnabrück. 1909 - 1929. Spielzeit 1929 - 1930. Einladung. Mit Vorreden der Intendanten Carl Ulrichs und Otto Liebscher, Liesecke, Osnabrück 1929

Einzelnachweise

  1. Ludwig Hoffmeyer: Chronik der Stadt Osnabrück, Meinders & Elstermann, Osnabrück 1982, S. 558
  2. Das Theater geht weiter. Die Spielzeiten 1910-1917 unter Carl Ulrichs vom Stadttheater Osnabrück (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadttheater-minden.de, Stadttheater Minden
  3. Deutsches Bühnen-Jahrbuch, Band 42, 1931, S. 74
  4. Georg Ruppelt: Und dass du so mein Herz gewannst, macht bloss, weil du so dichten kannst!! Literarisches Leben des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts im niedersächsischen Raum, zu Klampen, Springe 2002, ISBN 978-3-86674-092-1, S. 88
  5. Reinhard Krollage: Theater in Osnabrück: "ein tollkühnes Wagnis"; Osnabrücker Bühnengeschichte 1771 bis 1909; vor der Eröffnung des Hauses am Domhof, Steinbacher, Osnabrück [2004], S. 126, 134
  6. Dieter Zöchling: Opernhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Geschichte, Ereignisse, Interpreten, Econ, Düsseldorf 1983, ISBN 3-612-10023-8, S. 258
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