Karl Stern (Mediziner, 1906)
Karl Stern (* 8. April 1906 in Cham/Oberpfalz; † 7. November 1975 in Montreal) war ein deutsch-kanadischer Psychiater und Neurologe.
Leben
Karl Stern wurde 1906 in Cham in eine jüdische Textilhändlerfamilie geboren und verbrachte seine Kindheit dort. Im Alter von zehn Jahren kam Stern für ein Jahr an das humanistische Gymnasium nach Weiden, wo er im Hause eines jüdischen Lehrers wohnte.[1] Die restlichen Schuljahre verbrachte er in München, wo er 1925 die Abiturprüfung ablegte.[2] Stern studierte daraufhin Medizin in München, Berlin und Frankfurt. Als Assistenzarzt arbeitete er von 1931 bis 1932 bei Professor Franz Volhard an der Universitätsklinik in Frankfurt. Im Anschluss daran absolvierte er bei Walther Spielmeyer an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie in München ein Aufbaustudium in Psychiatrie und Neurologie. Dieses wurde unterbrochen durch eine Miliartuberkulose. Im Jahre 1936 emigrierte er nach England, 1939 nach Kanada, wo er Professor und Klinikchef in Ottawa wurde.
In seiner autobiografischen Schrift „Die Feuerwolke“ beschreibt Stern unter anderem wie die NS-Ideologie am Münchner Institut ab 1933 immer mehr um sich griff und sich in Cham zeigte. Ebenso seine religiös-philosophischen Betrachtungen, die im Jahre 1943 zum Konvertieren zum Katholizismus führten.
In Cham erinnert die „Dr.-Karl-Stern-Straße“ in der Nähe des Landratsamts an ihn.
Karl Stern war verheiratet mit Liselotte von Baeyer, eine Tochter von Hans Ritter von Baeyer.
Hauptwerke
- Die Feuerwolke, 1954 (Autobiographie; Original englisch 1951)
- Die dritte Revolution, 1956 (Original englisch, 1954)
- Die Flucht vor dem Weibe, Salzburg 1968 (Original englisch, 1965)
Einzelnachweise
- Bernhard M. Baron, Karl Stern, in: Literaturportal Bayern.
- Karl Stern: Die Feuerwolke, 1954, S. 74.