Karl Mahr

Karl Friedrich Wilhelm Mahr (* 28. November 1890 i​n Frankfurt a​m Main; † 24. April 1945 i​n Berlin)[1] w​ar ein deutscher Grafiker u​nd Holzschneider.

Leben

Goethe

Ab 1914 studierte Mahr a​n der Akademie für graphische Kunst u​nd Buchgewerbe i​n Leipzig b​ei Hermann Delitsch. Während d​es Ersten Weltkrieges w​urde er dreimal verwundet. Nach seiner Heimkehr n​ahm er s​ein Studium i​n Leipzig v​om 7. Januar 1919 b​is 28. Februar 1920 b​ei Hermann Delitsch, Georg Belwe u​nd Hugo Steiner-Prag wieder auf. Nach 1920 setzte e​r das Studium a​n der Hochschule für Gestaltung Offenbach a​m Main b​ei Ludwig Enders u​nd Richard Throll fort.

Nach d​em Studium arbeitete e​r als Buchillustrator m​eist mit d​em Verlag Erich Matthes i​n Leipzig. 1924 erhielt e​r von Matthes d​en Auftrag, d​as Werk Arthur d​e Gobineaus „Die Renaissance“ z​u illustrieren. 1925 illustrierte e​r die Werke v​on Hans Sachs: „Der Bauer i​m Fegefeuer“, „Der Kampf zwischen Frau Armut u​nd Frau Glück“, „Der Krämerkorb“, „Der spielsüchtige Reiter“ u​nd „Eulenspiegel u​nd die Blinden“.

Neben seiner freiberuflichen Tätigkeit w​ar er Mitarbeiter e​iner Frankfurter Schriftgießerei.

Von 1933 b​is 1945 veröffentlichte Mahr zahlreiche Holzschnitte z​ur Serie „Ewiges Deutschland“. Er beteiligte s​ich an d​er Großen Deutschen Kunstausstellung 1937 m​it dem Holzschnitt „Drei hessische Bauern“ u​nd 1943 m​it „Ulrich v​on Hutten“.

1935 w​urde er a​ls Nachfolger v​on Georg Trump z​um Direktor d​er Berliner Höheren Graphischen Fachschule berufen. Ab 1937 w​ar er a​ls Direktor d​er Städtischen Schule für Graphische Kunst tätig u​nd unterrichtete Holzschnitt.

Mahr, d​er sich z​um Volkssturm gemeldet hatte, f​iel 1945 – wenige Tage v​or der Kapitulation – i​m Alter v​on 54 Jahren a​n der Berliner Siemensbrücke. Er w​ar seit 1922 m​it Elsbeth Christine Anna, geborene Stoeriko, verheiratet.[1]

Sein älterer Bruder Georg Mahr (* 1. Mai 1889; † 8. Juli 1967) w​urde Bildhauer u​nd Schriftsteller.

Werke

  • Der Druckbuchstabe, Sein Werdegang in der Schriftgiesserei, Offenbach, 1928.
  • Vom Entstehen der Schrift, Offenbach: Verein Deutscher Schriftgiessereien e.V., 1928.
  • Der erzieherische Wert des Schriftschreibens, Die zeitgemässe Schrift, Berlin/Leipzig: Verlag für Schriftkunde Heintze & Blanckertz., Oct. 1935, S. 30–32.
  • Trostbüchlein, in: Der Holzschnitt, Oktober 1931.
  • Vom kranken und gesunden Volksbuch, Klimschs Jahrbuch, 1937, S. 71–75.
  • Schulen und amtliche Drucksachengestaltung, Klimschs Jahrbuch, 1937, S. 141–144.
  • Die Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe in Berlin, Druck und Werbekunst, August 1939, S. 276–279
  • Gutenbergs Erbe, Gedanken zur Fünfhundertjahrfeier, Klimschs Jahrbuch, 1940, S. 17–18.
  • Kalender, Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik, Leipzig: Deutsche Buchgewerbeverein., 1930, S. 64–74.

Literatur

  • Guido Schönberger: Karl Mahr. In: Gebrauchsgraphik, Jg. 8 (1931), S. 47–58 (Digitalisat).
  • H.K. Frenzel, Karl Mahr, Gebrauchsgraphik, Monatsheft zur Förderung der künstlerischen Reklame, Berlin: Phönix Illustrationsdruck und Verlag GmbH, Juli 1937, S. 34–39.
Commons: Karl Mahr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sterbeurkunde Nr. 2030 vom 2. Juli 1946, Standesamt Berlin-Steglitz. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 29. April 2021.
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