Karl Joseph von Firmian
Karl Joseph Gotthard von Firmian, italienisch Carlo Gottardo Firmian (* 6. August 1716 in Mezzocorona bei Trient, damals Tirol; † 20. Juli 1782 in Mailand) war ein Südtiroler Adliger, Kunstsammler und Politiker sowie Österreichischer Generalgouverneur der Lombardei.
Carl Joseph Graf von Firmian, aus dem Tiroler Adelsgeschlecht der Firmian stammend und Neffe des Salzburger Erzbischofs Leopold Anton von Firmian, erhielt seine Bildung zu Ettal, Innsbruck, Salzburg und auf der Universität Leiden, sodann auf Reisen in Frankreich und Italien.
Nach der Thronbesteigung Franz I. kehrte er nach Deutschland zurück und wurde von Maria Theresia 1753 österreichischer Gesandter nach Neapel und 1756 als bevollmächtigter Minister in die Lombardei entsandt. In diesem seit 1535 Habsburgischen Herzogtum gelang Firmian im Kompromiss mit jungen Reformern eine Verwaltungsreform, die vom Wiener Diplomaten Joseph von Sperges vermittelt wurde. Als Mann der Aufklärung drängte er den geistlichen Einfluss zurück, errichtete Bibliotheken und förderte Wissenschaft und Künste, so als Gönner und Freund von Johann Joachim Winckelmann und Angelika Kauffmann.
Firmian starb am 20. Juli 1782 in Mailand und wurde in der Chiesa di San Bartolomeo beigesetzt. Er hinterließ eine Bibliothek von 40.000 Bänden und kostbare Kunstsammlungen.
Werke
- Troppo importando al bene della pubblica educazione. Giuseppe Richino Malatesta, Milano 1780 (italienisch, beic.it).
Literatur
- Heinrich Benedikt: Firmian, Carl Joseph Gotthard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 169 (Digitalisat).
- Anton Victor Felgel: Firmian, Karl Gotthard Graf und Herr zu. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 27–29.