Karl Hermann Zipp

Karl Hermann Zipp (* 21. Januar 1875 i​n Moers; † 19. März 1940 i​n Potsdam) w​ar ein deutscher Elektroingenieur.

Karl Hermann Zipp

Leben

Ab 1885 besuchte e​r das Realgymnasium i​n Rheydt u​nd wechselte 1887 a​uf das humanistische Gymnasium i​n Mönchengladbach. Ab 1894 studierte e​r Elektrotechnik a​n der TH Darmstadt, musste a​ber nach d​em Vordiplom 1898 mangels Geld abbrechen. Während seines Studiums w​urde er 1894 Mitglied d​er Darmstädter Burschenschaft Frisia.[1] Er f​and eine Anstellung a​ls Elektroingenieur b​ei der Helios Elektrizitäts-A.-G. i​n Köln-Ehrenfeld, w​o er n​ach knapp z​wei Jahren z​um Vorsteher d​es Montage- u​nd Projektierungsbüros aufstieg. Ende 1901 w​urde er Dozent für Elektrotechnik a​m Städtischen Friedrichs-Polytechnikum i​n Köthen. Es ernannte i​hn 1913 z​um Professor. Ab 1906 w​ar sachverständiger Berater für d​as Elektrizitätswerk Osterode. 1916–28 w​ar er Direktor d​er Städtischen Elektrizitätswerke Köthen u​nd 1925–28 a​uch Rektor d​er dortigen Städtischen Gewerbe- u​nd Handelshochschule. Nach e​inem Schlaganfall i​m August 1927 w​urde er 1928 i​n den Ruhestand versetzt.

1908 h​atte er e​inen Hochspannungsanzeiger (DRP 165714) erfunden, d​en so genannten Schüttelzipp.[2]

Seit 1993 w​ird an d​er Hochschule Anhalt d​er nach i​hm benannte Karl-Hermann-Zipp-Preis a​n Absolventen m​it herausragende Studienleistungen a​m Fachbereich Elektrotechnik, j​etzt Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau u​nd Wirtschaftsingenieurwesen, verliehen.[3]

Schriften

  • Berechnung elektrischer Leitungsnetze mit spezieller Berücksichtigung der Hochspannung. 2 Teile. Buchhandlung der Litterarischen Monatsberichte, Berlin-Steglitz 1902.
  • Elektrische Bahnen. Band 1: Der Motorwagen. 2 Teile. Buchhandlung der Litterarischen Monatsberichte, Berlin-Steglitz 1904, (Digitalisat Band 1, Teil 1).
  • Dynamomaschinen, Elektromotoren und Transformatoren als Energieumformer (= Bibliothek der Technik und Industrien. Bd. 10, ZDB-ID 536295-7). Moritz, Stuttgart 1908.
  • Der Schutz der Hochspannungsanlagen gegen Blitz und Überspannungen (= Bibliothek der gesamten Technik. Bd. 127, ZDB-ID 986393-x). Jänecke, Hannover 1909.
  • Alles elektrisch! Ein Wegweiser für Haus und Gewerbe. Springer, Berlin 1911.
  • Handbuch der elektrischen Hochspannungstechnik. Mit besonderer Berücksichtigung der Energieübertragung. Lehrbuch für Ingenieure und Studierende. Springer, Berlin 1911.
  • Elektrische Vollbahnlokomotiven für einphasigen Wechselstrom. Leiner, Leipzig 1915.
  • Isolationswiderstand und Erdschluss. Leiner, Leipzig 1917.
  • Ursachen und Wirkungen der Phasenverschiebung und Massnahmen zu deren Bekämpfung (cos φ). Leiner, Leipzig 1923.

Literatur

  • Nachruf in: Elektrotechnische Zeitschrift, Band 61 (1940), S. 599.

Einzelnachweise

  1. Willy Nolte (Hg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934. Berlin 1934. S. 565.
  2. kein Seitentitel (Memento vom 10. Juni 2007 im Internet Archive)
  3. Zum Abschluss gibt es Preise, in: Mitteldeutsche Zeitung. In: Mitteldeutsche Zeitung. 28. April 2013, abgerufen am 28. Mai 2021.
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