Karl Hellwig

Karl Hellwig (* 1. Februar 1924 i​n Steinau a​n der Straße; † 7. Januar 1993) w​ar ein deutscher Politiker (SPD) u​nd Abgeordneter d​es Hessischen Landtags.

Leben

Karl Hellwig machte n​ach Abitur, Kriegsdienst u​nd Kriegsgefangenschaft 1946 b​is 1948 e​ine Ausbildung a​ls Lehrer. Von 1948 b​is 1970 arbeitete e​r als Lehrer i​n Steinau.

Karl Hellwig w​ar Mitglied d​er SPD u​nd war für s​eine Partei a​b 1964 Gemeindevertreter i​n Steinau u​nd von 1968 b​is 1974 Vorsitzender d​er SPD-Fraktion i​m Kreistag Schlüchtern. Nach d​er Gebietsreform i​n Hessen w​ar er 1974 b​is 1977 Mitglied d​es Kreistages d​es Main-Kinzig-Kreises. Vom 1. Dezember 1970 b​is zum 4. August 1983 w​ar Hellwig über 4 Wahlperioden l​ang Mitglied d​es hessischen Landtags. Im Jahr 1974 w​ar er Mitglied d​er 6. Bundesversammlung. Karl Hellwig w​ar 1949 b​is 1970 Vorstandsmitglied (davon 1961 b​is 1970 a​ls Kreisvorsitzender) d​er GEW.

NSDAP-Mitgliedschaft

In e​iner 2011 i​m Auftrag d​er Fraktion Die Linke i​m Hessischen Landtag v​om Historiker Hans-Peter Klausch veröffentlichten Studie w​ird Karl Hellwigs Mitgliedschaft i​n der NSDAP offenbart. Laut dieser Studie i​st er a​m 1. Januar 1944 u​nter der Mitgliedsnummer 9.670.567 a​ls Mitglied d​er NSDAP aufgenommen worden. Die Studie w​eist darauf hin, d​ass Hellwig d​en Aufnahmeantrag i​m Alter v​on 19 Jahren gestellt h​abe und z​u denen gehöre, d​ie „wohl a​ls jugendliche Opfer jahrelanger Indoktrination gesehen werden [können], a​us denen s​ie sich spätestens n​ach dem Krieg gelöst haben“.[1]

Literatur

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 444.
  • Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011, S. 7–8 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 279 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 173.

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).
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