Karl Feußner

Karl Feußner (* 17. Oktober 1855 i​n Rinteln; † 24. Oktober 1915 i​n Berlin) w​ar ein Elektrotechniker.[1]

Leben

Feußner war ein Sohn von Heinrich Feußner (1803–1877), einem Gymnasialoberlehrers in Hanau und Rinteln, und dessen Ehefrau Marie Cöster (* 1818), der Tochter des Hanauer Landrats Georg Friedrich Cöster (1780–1839).[2] Der Großvater, Heinrich Wilhelm Feußner, war Gutsverwalter auf Hof Fleckenbühl in Schönstadt. Sein Bruder Wilhelm Feußner (1843–1928) wurde Physiker in Marburg.

Karl Feußner studierte i​n Marburg, w​o er 1882 m​it der Dissertation Neue Methode d​er Brechungsexponentenbestimmung mittels Totalreflexion promovierte. Anschließend w​ar er Lehrer. 1882 entwickelte e​r ein Totalreflektometer u​nd 1884 n​eue Polarisationsprismen (z. B. Feußner-Prisma).

1888 heiratete e​r in Schmalkalden Clara Habicht (1860–1938), d​ie Tochter d​es Advokaten August Habicht. Ihr Sohn Otto Feussner (1890–1934) w​urde Physiker.

1888 übernahm Karl Feußner d​ie Leitung d​er elektrischen Abteilung d​er neugegründeten Physikalisch-Technischen Reichsanstalt i​n Berlin-Charlottenburg. Er verbesserte d​ie damals bescheidenen Messeinrichtungen. Die n​och unvollkommene Poggendorffsche Kompensationsschaltung machte e​r zu e​inem Präzisions-Spannungsmessgerät. Zusammen m​it Stephan Lindeck s​chuf er u​m 1889 d​ie neuen Widerstandslegierungen Manganin u​nd Konstantan u​nd im folgenden Jahr Glimmerblatt-Widerstände (dünne Metallbänder a​uf dünne Glimmerblätter aufwickelt). 1901 entwickelte e​r eine Wirbelstrombremse. Er gestaltete a​uch elektrische Prüfämter.

Mit Franz Linke konstruierte e​r das kalorische Strahlungsmessgerät Panzeraktinometer. Als Relativinstrument w​ar es jedoch Absolutinstrumenten w​ie dem Kompenstionspyrheliometer v​on A. Ängström v​on 1893 unterlegen. Er konstruierte a​uch ein Quarzglas-Pyrheliometer.[3]

Veröffentlichungen

  • Die Prismen z. Polarisation d. Lichtes, in: Zs. f. Instrumentenkde. 4, 1884
  • Metall-Legierungen f. elektr. Widerstände; ebd. 9, 1889
  • Die elektr. Normal-Drahtwiderstände d. Physikal.-Techn. Reichsanstalt; 1895
  • Ein Kompensationsapparat z. Spannungsmessung; 1890
  • Die Konstruktion d. elektr. Normalwiderstände d. Physikal.-Techn. Reichsanstalt; in: Elektrotechn. Zs. 12, 1891
  • Kombinationsschaltung elektr. Widerstandssätze, ebd. 12, 1891, S. 294
  • Neue Materialien f. elektr. Meßwiderstände; ebd. 13, 1892, S. 99–102;
  • Neue Formen elektr. Widerstandssätze; 1899;
  • Hochspannungsbatterien; 1899

Literatur

  • Schöne: Karl Feußner †. In: Elektrotechnische Zeitschrift, 36. Jahrgang, Heft 48 (2. Dezember 1915), S. 642.

Belege

  1. Josef Krönert: Feußner, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 117 (Digitalisat).
  2. „Feußner, Friedrich Wilhelm“, in: Professorenkatalog der Philipps-Universität Marburg online (Stand: 12. August 2016)
  3. F. Möller: Geschichte der meteorologischen Strahlungsforschung. In: Deutscher Wetterdienst (Hrsg.): promet. meteorologische fortbildung. Heft 2/1973, S. 1–22, hier S. 8. (Online@1@2Vorlage:Toter Link/www.dwd.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; PDF; 924 kB)
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