Karl Dick

Karl Dick, auch Carl Dick[1] (* 24. April 1858; † 30. Dezember 1928) war ein deutscher Seeoffizier, zuletzt Admiral der Kaiserlichen Marine.

Leben

Karl Dick trat am 21. April 1877 in die Kaiserliche Marine ein.[1] Am 16. November 1880 wurde er erst zum Leutnant zur See und am 7. April 1891 zum Kapitänleutnant befördert.[2] Vom 4. August bis 22. September 1891 war er letzter Kommandant des Panzerkanonenbootes Viper. Von 1893 bis 1896 war er im OKM und vom 1. Mai 1896 bis 19. September 1896 Kommandant der Kreuzerkorvette Arcona. Anschließend kam er wieder in den Stab des OKM.[3]

Ab Anfang August 1900 war er als Korvettenkapitän (Beförderung am 17. Januar 1898)[2] Stabschef des II. Geschwaders, welches unter dem Kommando des Inspekteurs des Bildungswesens Konteradmiral Volkmar von Arnim stand.[4] Von September 1901 war Dick für ein Jahr Kommandant des Küstenpanzerschiffs Hagen.[5] In dieser Position wurde er am 15. April 1902 zum Fregattenkapitän befördert.[2]

Am 17. Oktober 1902 war er bei der Abnahme des ersten Marineluftschiffs LZ 14 auf dem Flugplatz Johannisthal anwesend.

Im Dezember 1902 übernahm er wieder für ein Jahr das Kommando über den Kleinen Kreuzer Thetis, welcher zu dieser Zeit dem Ostasiengeschwader angehörte und in Tsingtau stationiert war. Am 27. Januar 1904 wurde er Kapitän zur See.[2]

Von September 1906 bis September 1908 war er Kommandant des Linienschiffs Hessen. 1909, ab 12. September 1908 Konteradmiral,[2] war er zur Werft Wilhelmshaven kommandiert. Bis zu diesem Zeitpunkt war er u. a. mit dem Roten Adlerorden 3. Klasse mit der Schleife und mit königlicher Krone, dem Königlichen Kronen-Orden 2. Klasse, dem Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens und dem Sankt-Stanislaus-Orden 2. Klasse mit Stern ausgezeichnet worden.[6]

Ab Oktober 1910 war er Direktor des Werftdepartments im Reichsmarineamt.[7] Am 22. März 1911 wurde er hier erst Vizeadmiral[8] und dann am 17. September 1914 zum Admiral befördert. Er war auch stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat.[8] Bis März 1916 war er Direktor des Werftdepartments im Reichsmarineamt. Zum 4. April 1916 wurde er verabschiedet.

Karl Dick kann zur sogenannten „Torpedobande“ (engl. Torpedo Gang) um Alfred Tirpitz gezählt werden, welche das Torpedowesen der Kaiserlichen Marine maßgeblich beeinflusste und taktisch lenkte.[9][10]

Werke (Auswahl)

gemeinsam mit Otto Kretschmer: Handbuch der Seemannschaft. Mittler, 1892; 2. Auflage, 1899; 3. Auflage, 1902.
Leitfaden der Seemannschaft. Auf Veranlassung der Inspektion des Bildungswesens der Marine für den Gebrauch an der Marineschule und im Seeoffizierkorps. Mittler, 1909; in mehreren Auflagen; 3. Auflage, 1927:
Das Kreuzergeschwader, sein Werden, Sieg und Untergang. Mittler, 1917.
Der deutsche U-Bootbau vor dem Kriege. 1918.
Die flandrische Küste im Weltkriege. 1918.

Literatur

Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 116.

Einzelnachweise

Kriegsmarine Oberkommando, Kaiserliches Marinekabinett: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1882, S. 46 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Vollständige Dienstaltersliste (Anciennetätsliste) der Offiziere des deutschen Reichsheeres, der kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. August Kopfer., 1914, S. 3 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler., 1898, S. 651 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Mundus Verlag, 1993, S. 83 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Mundus Verlag, 1993, S. 36 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Marineleitung: Rangliste der Deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1909, S. 94 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Luftwaffe: Die Militärluftfahrt bis zum Beginn des Weltkrieges 1914: Textband. Mittler, 1965, S. 205 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Deutsche Rangliste. Gerhard Stalling., 1912, S. 695 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Christian Jentzsch: Vom Kadetten bis zum Admiral: Das britische und das deutsche Seeoffizierkorps 1871 bis 1914. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-060897-7, S. 498 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
Patrick J. Kelly: Tirpitz: And the Imperial German Navy. Indiana University Press, 2011, ISBN 978-0-253-00175-7, S. 467 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

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[:2-1] Kriegsmarine Oberkommando, Kaiserliches Marinekabinett: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1882, S. 46 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[:0-2] Vollständige Dienstaltersliste (Anciennetätsliste) der Offiziere des deutschen Reichsheeres, der kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. August Kopfer., 1914, S. 3 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[3] Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler., 1898, S. 651 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[4] Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Mundus Verlag, 1993, S. 83 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[5] Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Mundus Verlag, 1993, S. 36 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[6] Marineleitung: Rangliste der Deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1909, S. 94 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[7] Luftwaffe: Die Militärluftfahrt bis zum Beginn des Weltkrieges 1914: Textband. Mittler, 1965, S. 205 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[:1-8] Deutsche Rangliste. Gerhard Stalling., 1912, S. 695 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[9] Christian Jentzsch: Vom Kadetten bis zum Admiral: Das britische und das deutsche Seeoffizierkorps 1871 bis 1914. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-060897-7, S. 498 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).

[10] Patrick J. Kelly: Tirpitz: And the Imperial German Navy. Indiana University Press, 2011, ISBN 978-0-253-00175-7, S. 467 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).