Karl (Hessen-Wanfried)
Karl (Carl) von Hessen-Wanfried (* 19. Juli 1649 auf Burg Rheinfels; † 3. März 1711 in Langenschwalbach) war Landgraf von Hessen-Wanfried. Er war der zweite Sohn des Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels-Rotenburg und der Maria Eleonore von Solms-Hohensolms.
Leben
Als Karl von Hessen-Rheinfels-Rotenburg nach Erbauseinandersetzungen in der „Rotenburger Quart“ 1676 die ehemalige Teil-Landgrafschaft Hessen-Eschwege erhielt, zog er nach Wanfried und begründete damit die katholische Linie Hessen-Wanfried. Er baute das Wanfrieder Schloss zu seiner Residenz aus, denn das Residenzschloss in Eschwege war seit 1667 an Braunschweig-Bevern verpfändet.
Karl war in erster Ehe vermählt mit Sophie Magdalene, einer Tochter des Grafen Erich Adolf von Salm-Reifferscheidt und dessen Frau Magdalene. Sophie Magdalene verstarb 1675 auf einer Reise nach Venedig. Karl heiratete danach, am 4. Juni 1678, Alexandrine Juliane, Tochter des Grafen Enrico von Leiningen-Dagsburg und Witwe des Landgrafen Georg III. von Hessen-Darmstadt zu Itter. Sie starb am 19. April 1703 und wurde in der Familiengruft auf dem Hülfensberg bei Wanfried beigesetzt.
Tod und Erben
Karl starb 1711 und wurde von seinem Sohn Wilhelm als Landgraf von Hessen-Wanfried beerbt. Nach dessen Tod 1731 folgte ihm sein Halbbruder Christian, der 1755 kinderlos starb und damit die vom Vater begründete Linie Hessen-Wanfried beendete.
Nachkommen
Aus der Ehe mit Sophie Magdalene
- Karl, Ernst Adolf (* 8. Oktober 1669, † 15. Dezember 1669)
- Maria Eleonora Anna (* 13. Oktober 1670, † 10. Februar 1671)
- Wilhelm der Jüngere (* 25. August 1671 in Langenschwalbach, † 1. April 1731 in Paris und dort beigesetzt), Landgraf von Hessen-Wanfried-(Rheinfels)
- Friedrich, (* 17. Mai 1673, † 25. Oktober 1692), Domherr in Köln, verstarb während eines Besuchs beim Bischofs von Raab in Ungarn
- Philipp (* 12. Juni 1674, † 28. August 1694 in Cambiano bei Turin)
Aus der Ehe mit Alexandrine Juliane
- Charlotte Amalie (* 8. März 1679 in Wanfried, † 18. Februar 1722 in Paris)
- ⚭ 26. September 1694 in Köln Franz II. Rákóczi (* 27. März 1676; † 8. April 1735), Fürst von Siebenbürgen
- Ernst (* 20. April 1680 in Wanfried, † 24. Juni 1680 ebenda), begraben auf dem Hülfensberg
- Sophie Leopoldine (* 17. Juli 1681 in Wanfried, † 18. April 1724 in Wetzlar), heiratete 1700 Graf Philipp Karl zu Hohenlohe-Bartenstein (1668–1729)
- Karl Alexander (* 6. November 1683 in Wanfried, † 1. Februar 1684 in Boppard)
- Maria Anna Johanna (* 8. Januar 1685 in Wanfried, † 11. Juni 1764 in Erfurt) ⚭ Daniel von Ingenheim (1666–1723), ihre Tochter Maria Caroline Charlotte von Ingenheim wurde Geliebte des Kaisers Karl Albrecht VII. und Stammmutter des Adelsgeschlechts Holnstein
- Maria Theresia Elisabeth Josepha (* 5. April 1687, † 9. September 1689)
- Christina Franziska Polyxena (* 23. Mai 1688 in Wanfried, † 17. Juli 1728 in Kleinheubach)
- ⚭ 28. Februar 1712 Fürst Dominik Marquard zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort (1690–1735)
- Christian (* 17. Juli 1689 in Wanfried, † 21. Oktober 1755 in Eschwege), letzter Landgraf von Hessen-Wanfried-(Eschwege) und Hessen-Rheinfels
- Juliane Elisabeth Anna Luise (* 20. Oktober 1690 in Wanfried, † 13. Juli 1724 in Styrum)
- ⚭ 6. Januar 1718 in Wanfried Graf Christian Otto von Limburg-Styrum (* 25. März 1694; † 24. Februar 1749)
- Maria (* 31. August 1693)
- Eleonora Bernardina (* 21. Februar 1695; † 14. August 1768 in Frankfurt) ⚭ Juni 1717 Graf Hermann Friedrich von Bentheim (1693–1731)
Literatur
- Reinhold Strauss: Chronik der Stadt Wanfried. Wanfried 1908. Digitalisat
- Eckhart G. Franz: Das Haus Hessen. Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018919-0.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Ernst I. | Landgraf von Hessen-Wanfried 1676–1711 | Wilhelm II. |