Karl-Georg-Christian-von-Staudt-Preis

Der Karl-Georg-Christian v​on Staudt-Preis, k​urz Staudt-Preis i​st ein deutscher Mathematikerpreis, d​er alle d​rei bis s​echs Jahre vergeben wird. Der Preis k​ann an e​inen oder mehrere Mathematiker vergeben werden, d​ie an e​iner deutschen Hochschule o​der Forschungseinrichtung tätig sind, sofern e​s sich n​icht um e​inen temporären Aufenthalt handelt. Es werden „herausragende, zukunftsweisende u​nd publizierte Forschungsergebnisse a​uf dem Gebiet d​er Theoretischen Mathematik“ ausgezeichnet.

Benannt i​st die Auszeichnung n​ach Karl Georg Christian v​on Staudt, d​er den Lehrstuhl für Mathematik a​n der Universität Erlangen innehatte. Stifter d​es Grundkapitals für d​as Preisgeld i​st die Otto-und-Edith-Haupt-Stiftung. Otto Haupt w​ar einer d​er Nachfolger Staudts a​uf dem Lehrstuhl i​n Erlangen. Der Preis w​ar nach d​er ursprünglichen Satzung m​it mindestens 50.000 DM dotiert, 2004 wurden a​n die beiden Preisträger zusammen 30.000 Euro ausgeschüttet. Die aktuelle Satzung s​ieht (Stand 2014) e​in Preisgeld v​on 25.000 Euro vor.

Preisträger

  • 1991 Hans Grauert für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Funktiontheorie[1]
  • 1994 Stefan Hildebrandt für sein Gesamtwerk zur Variationsrechnung
  • 1997 Martin Kneser für seine Beiträge zur Theorie der quadratischen Formen
  • 2001 Don Zagier für seine Arbeiten zur Zahlentheorie
  • 2004 Günter Harder für seine Arbeiten zur Theorie der algebraischen Gruppen und Friedhelm Waldhausen für seine Ergebnisse über dreidimensionale Mannigfaltigkeiten und die algebraische K-Theorie[2]
  • 2008 Gerd Faltings für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Theoretischen Mathematik, für die Beweise zahlreicher Vermutungen der arithmetischen Geometrie und für seine Forschungen zur Kohomologie und zur Theorie von Vektorbündeln auf Kurven.[3]
  • 2013 Michael Rapoport in Würdigung seiner Arbeiten zur arithmetischen Geometrie und zu verwandten Gebieten[4]
  • 2022 Burkhard Wilking für die Konstruktion von Metriken mit nicht-negativer Schnittkrümmung, die Starrheitssätze für Mannigfaltigkeiten positiver Krümmung und insbesondere den kreativen Einsatz des Ricci-Flusses[5]

Einzelnachweise

  1. Reinhold Remmert: Komplexe Analysis in Sturm und Drang. Karl Georg Christian von Staudt-Preis für Hans Grauert (Laudatio), DMV Mitteilungen, 1993, Nr. 1, S. 5–13, doi:10.1515/dmvm-1993-0104 (frei zugänglich)
  2. Verleihung des Karl Georg Christian von Staudt-Preises an Gunter Harder und Friedhelm Waldhausen. Abgerufen am 31. August 2021.
  3. Ute Missel: Staudt-Preis 2008 geht an Direktor des Bonner Max-Planck-Instituts. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Pressemitteilung vom 1. September 2008 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 18. Oktober 2020.
  4. Johannes Hild: Leistungen in der arithmetischen Geometrie gewürdigt. In: fau.de. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 25. Januar 2013, abgerufen am 18. Oktober 2020.
  5. Staudt-Preis 2022. In: fau.de. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 15. Januar 2022, abgerufen am 8. Februar 2022.
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