Kapitelstraße (Lübeck)

Die Kapitelstraße i​st eine Straße d​er Lübecker Altstadt.

Die Kapitelstraße

Lage

Kreuzung Kapitelstraße-Parade nach Wiederherstellung des historischen Straßenverlaufs

Die e​twa 100 Meter l​ange Kapitelstraße befindet s​ich im südwestlichen Teil d​er Altstadtinsel (Marien Quartier). Sie verbindet d​ie Mühlenstraße m​it der Parade b​eim Zusammentreffen m​it Pferdemarkt u​nd Dankwartsgrube. Die Einmündung z​ur Parade w​urde nach 1945 a​uf das Grundstück d​es 1942 zerstörten Hauses Kapitelstraße 8 verlegt, u​m eine direkte Verbindung z​ur Dankwartsgrube z​u schaffen. Diese verkehrstechnische Maßnahme w​urde inzwischen wieder zurückgebaut, wodurch e​ine platzartige Situation entstanden ist.

Geschichte

Die Straße w​ird 1309 erstmals urkundlich erwähnt, u​nter dem lateinischen Namen Parva platea i​nter plateam arenae e​t plateam molendinorum (Kleine Straße zwischen d​em Pferdemarkt u​nd der Mühlenstraße). 1387 i​st die Bezeichnung Papenstrate b​y dem Dome verzeichnet, d​ie 1441 a​uf Papenstrate verkürzt erneut erscheint. 1852 w​ird Pfaffenstraße b​ei der Parade a​ls Straßenname amtlich festgelegt, 1884 a​ber zum heutigen Namen geändert, d​er auf d​as bis z​ur Säkularisation 1804 bestehende Domkapitel Bezug nimmt.

Bauwerke

Kapitelstraße 4
Kapitelstraße 4–6
Kapitelstraße 5
Kapitelstraße 8 um 1890, beim Bombenangriff 1942 zerstört

Literatur

  • W. Brehmer: Die Straßennamen in der Stadt Lübeck und deren Vorstädten. H. G. Rathgens, Lübeck 1889.
  • Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck – Denkmalgeschützte Häuser. Über 1000 Porträts der Bauten unter Denkmalschutz in der Altstadt. Nach Straßen alphabetisch gegliedert. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 1999, ISBN 3-7950-1231-7.
  • Max Hoffmann: Die Straßen der Stadt Lübeck. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Jg. 11, 1909, ISSN 0083-5609, S. 215–292 (Auch Sonderabdruck: 1909).
Commons: Kapitelstraße (Lübeck) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Everhard Illigens: Geschichte der Lübeckischen Kirche von 1530 bis 1896. Das ist Geschichte des ehemaligen katholischen Bistums und der nunmehrigen katholischen Gemeinde, sowie der katholischen Bischöfe, Domherren und Seelsorger zu Lübeck von 1530 bis 1896. Schöningh, Paderborn 1896, S. 86f., dort auch Abdruck des Pachtvertrags.
  2. Wilhelm Brehmer: Lübeckische Häusernamen nebst Beiträgen zur Geschichte einzelner Häuser. H. G. Rathgens, Lübeck 1890, S. 73

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