Kapelle Kuntzow
Die Kapelle Kuntzow ist eine Kapelle im Ortsteil Kuntzow der Gemeinde Bandelin im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Sie gehört der Kommunalgemeinde[1] und wird von der Kirchengemeinde Gützkow des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises genutzt.
Im Jahr 1428 wurde erstmals eine Kirche in Kuntzow erwähnt. Um 1830 war das Gebäude so weit verfallen, dass es einsturzgefährdet war und nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden konnte. Nachdem der Kuntzower Gutsherr und Patron der Kirche von Corswandt nach kirchenamtlicher Genehmigung das baufällige Kirchengebäude hatte abbrechen lassen, erfolgte 1839/40 auf den Grundmauern der Bau der heutigen Kapelle, die am 18. September 1840 geweiht wurde. Sie ist ein rechteckiger Fachwerkbau mit verputzten Ziegelgefachen. Der Eingang auf der Südseite hat einen Vorbau mit angeschlepptem Dach. Die Fenster sind bleiverglast und besitzen spitzbogige Oberlichter. Die Kapelle hat eine flache Holzdecke. Am Altar aus dem 19. Jahrhundert befindet sich eine Kopie des Gemäldes „Heilige Nacht“ von Antonio da Correggio. Neben einer Taufe aus Kunstsandstein aus dem 19. Jahrhundert gehört das Gemälde „Kreuzigung“ von E. C. Vorwerck aus dem 17. Jahrhundert zur Ausstattung der Kapelle.
Vor dem Westgiebel befindet sich ein Gruftanbau mit Rundbogenportal und Kreuzgewölbe, der als Erbbegräbnis für die Familie von Corswandt errichtet wurde. Bauzeitlich ist es dem Hauptmann Hermann von Corswant (1757–1823), respektive seinem Sohn Karl (1796–1879), seines Zeichens Leutnant a. D., zuzuordnen.[2] Es handelt sich um einen verputzen quadratischen Backsteinbau mit einem ziegelgedeckten Satteldach. Der rundbogige Zugang befindet sich an der Nordseite des Anbaus.
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale in Mecklenburg-Vorpommern. Vorpommersche Küstenregion. Henschel Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-89487-222-5, Seite 323.
- Herausgeber: Gemeinde Loissin, Die ländlichen Grabkapellen und Mausoleen in Vorpommern, Begleitbroschüre zur gleichnamigen Ausstellung, 2018
Einzelnachweise
- Irrtum: Kapelle gehört nicht der Kirche. Ostsee-Zeitung vom 2. Mai 2012, abgerufen am 28. November 2018
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft (1932 - 1942). Teil B (Briefadel). Adelige Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels (späterer rittermäßige Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Landesbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen ursprungs, Offiziers-und Beamtenadel). Ausgabe 1941. 33. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 103–106 (kit.edu [abgerufen am 15. September 2021]).