Kansalá
Kansalá (andere Schreibweise Cansalá) war ab dem 16. Jahrhundert Hauptstadt des heidnischen Reiches Kaabu, das durch Sklavenhandel mit Portugal zu Macht und Reichtum gekommen war. Der Ort lag rund 27 Kilometer nördlich der Stadt Gabú, im heutigen Ortsteil Camalija Durubali des Sektors Pirada im heutigen Guinea-Bissau.[1][2]
Besonders bekannt geworden ist die Stadt durch ihren Untergang im Krieg der Fulbe gegen Kaabu. Im 19. Jahrhundert war Westafrika Schauplatz des Dschihad der Fulbe gegen nicht-islamische Staaten. Im Jahr 1867 belagerte eine Armee von 32.000 Mann unter Alfa Ibrahima von Labé, einem Herrscher in Futa Djalon, Kansalá. Einer der Heerführer war Alfa Molo.[3] Nach den Kämpfen am 13. Mai 1867 hatte der König von Kaabu, Janke Wali, die Niederlage vor Augen. Er wollte sich aber nicht ergeben und zum Islam konvertieren. Er zog es vor, sich in dem Pulvermagazin, in das er sich mit einigen Getreuen geflüchtet hatte, in die Luft zu sprengen. Es ist seine Aussage überliefert, wenn die Fula Sieger wären, bliebe den Malinké nur der Untergang.[4] Bei der Sprengung starben viele Verteidiger und Angreifer und Kaabu ging unter.
Kansalá ist dem Erdboden gleichgemacht.
Einzelnachweise
- Cansalá (abandoned populated place) bei Geonames
- Augusto Idrissa Embaló, Berlin 2000: Kleinbäuerliche Ökonomie, Bodenrecht und Landkonflikte in Guinea-Bissau (Diss.): Kansalá auf Seite 66 der PDF-Datei 1,81 MB
- Hans Schoenmakers 1987: Old men and new state structures in Guinea-Bissau Alfa Molo auf Seite 6 der PDF-Datei 2,1 MB
- Christian Roche 1976: "Histoire de la Casamance: conquête et résistance, 1850-1920", Karthala Editions 1985: Alfa Moolo, Kansala S. 127 in der Google-Buchsuche