Kanhave-Kanal
Der Kanhave-Kanal (dänisch Kanhavekanalen) ist ein in die Wikingerzeit datierter etwa 500 Meter langer Durchstich durch die dänische Insel Samsø im Kattegat. Er war 11 m breit und so flach, dass ihn nur Schiffe mit geringem Tiefgang passieren konnten. Der heute verlandete Kanal lag etwa einen Kilometer nördlich von Stavns und verband den Stavns Fjord und die Mårup Vig. Er ist noch im Gelände als leichte Eintiefung erkennbar.
Die Wikinger stellten im 8. Jahrhundert die ursprüngliche Trennung der Insel, die durch die Landhebung (vielleicht nicht einmal vollständig) verschwunden war, wieder her. Der Bau des Kanals konnte anhand der an einigen Stellen verbauten Planken dendrochronologisch auf das Jahr 726 datiert werden. In Ribe regierte der mythische König Angantyr (den Alkuin (735–804) erwähnt). Der Kanal kann dazu gedient haben, im Fjord stationierten Wikingerschiffen ein Auslaufen nach Westen zu ermöglichen und die Einfahrt in Großen und Kleinen Belt zu kontrollieren.[1]
Literatur
- Anne Nørgård Jørgensen: Nye undersøgelser af Kanhavekanalen på Samsø. Marinarkæologisk Nyhedsbrev 5. Roskilde 1995.
- Karsten Kjer Michaelsen: Politikens bog om Danmarks oldtid. Politiken, Kopenhagen 2002, ISBN 87-567-6458-8 (Politikens håndbøger) S. 102
Einzelnachweise
- Grethe Jacobsen, Håndværkets kulturhistorie, Håndværksrådets Forlag, København 1982, S. 78ff