Kanai Noburu

Kanai Noburu (japanisch 金井 延; geboren 26. Februar 1865 i​n der Provinz Ōmi[A 1]; gestorben 13. August 1933) w​ar ein japanischer Wirtschaftswissenschaftler.

Kanai Noburu

Leben und Wirken

Kanai Noburu machte 1885 seinen Studienabschluss a​n der Universität Tokyo. Danach g​ing er n​ach Deutschland u​nd studierte i​n Berlin u​nter Gustav v​on Schmoller, Adolph Wagner u. a. v​or allem Regierungsmaßnahmen gegenüber sozialen Problemen. Es schloss s​ich ein Englandaufenthalt an.

Nach seiner Rückkehr w​urde Kanai 1890 Professor a​n seiner Alma Mater. Er gehörte z​u den Professoren, d​ie 1903 i​n den „Sieben-Doktoren-Zwischenfall“ i​m Vorabend d​es Russisch-Japanischen Kriegs 1904 verwickelt waren.[A 2] 1919 w​urde er d​er erste Dekan d​er Wirtschaftsfakultät d​er Universität. Zu seinen Publikationen gehören

  • „Shakai Keizaigaku“ (社会経済学) – „Lehre von der Wirtschaftsgesellschaft“,
  • „Shakai Mondai“ (社会問題) – „Probleme der Gesellschaft“.

Begraben w​urde Kanai a​uf dem Friedhof Aoyama.[1]

Zu seinen Schülern gehört Takano Iwasaburō (1871–1949).

Anmerkungen

  1. Heute Präfektur Shizuoka.
  2. Zum „Sieben-Doktoren-Zwischenfall“ (七博士事件, Shichi hakase jiken) kam es, als sieben Professoren 1903 in einem Zeitungsartikel einen Angriff auf Russland befürworteten. Neben Kanai waren daran Tomii Masaaki, Tomizu Hirondo (戸水 寛人; 1861–1935) u. a. beteiligt. Nach dem Krieg verlor Tomizu seine Professur, wurde aber nach Protesten der Fakultät wieder eingestellt. Der zuständige Kultusminister, Kubota Yuzuru (久保田譲; 1847–1936), musste zurücktreten.

Einzelnachweis

  1. Kanai-Grab.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Kanai Noburu. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 732.
Commons: Kanai Noburu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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