Kamma Rahbek
Karen Margrethe "Kamma" Rahbek (geb. Heger; * 19. Oktober 1775 in Kopenhagen; † 21. Januar 1829 in Kopenhagen) war eine dänische Salonnière und Autorin einer umfangreichen Korrespondenz mit Persönlichkeiten der dänischen Kulturgeschichte.
Rahbek war die Tochter des Gerichtsassessors Hans Heger. Sie hatte mehrere Geschwister, darunter der Bibliothekar Carl Heger und der Schauspieler und Schriftsteller Stephan Heger. Ihren Namen "Kamma" verdankte sie ihrer jüngeren Schwester Christiane, die sie als kleines Kind so nannte. Sie zeigte sich frühzeitig vielseitig interessiert und begabt. Mit zehn Jahren sprach sie englisch und nahm Zeichenunterricht bei dem jungen Bertel Thorvaldsen. Den Grund für ihre Religiosität legte der Generalsuperintendent und Orientalist Jacob Georg Christian Adler, später hatte der Bischof Jakob Peter Mynster in dieser Hinsicht großen Einfluss auf sie.
1798 heiratete sie den Schriftsteller Knud Lyne Rahbek. Sie kauften im Kopenhagener Vorort Frederiksberg das Bakkehuset, das heute ein Museum ist, und veranstalteten dort regelmäßige Abendgesellschaften, an denen u. a. Adam Oehlenschläger (der Ehemann ihrer Schwester Christiane), Jens Baggesen, Sophie Ørsted (Oehlenschlägers Schwester und Ehefrau des Politikers Anders Sandøe Ørsted), Poul Martin Møller, Nikolai Frederik Severin Grundtvig, Bernhard Severin Ingemann, Hans Christian Andersen und Peter Oluf Brøndsted teilnahmen. Zwischen 1802 und 1804 nahm sie den damals zehnjährigen Johan Ludvig Heiberg auf, dessen Eltern in Scheidung lebten.
Während der englischen Invasion 1807 musste die Bakkehuset vorübergehend verlassen. Die Jahre ab 1813 waren vor ihrer Freundschaft zu Christian Molbech und Erich Christian Werlauff geprägt, die Korrespondenz mit letzterem umfasst mehr als 300 Briefe. Ab 1815 war Adolph Engelbert Boye ihr wichtigster Briefpartner. 1823–24 war Poul Martin Møller Gast im Bakkehuset, den Kamma als den "liebsten und ausgezeichnetsten ihrer Söhne" bezeichnete.