Kaiserstraße (Trier)
Die Kaiserstraße ist eine Straße am südlichen Rand der Trierer Altstadt. Sie verläuft zwischen den Kaiserthermen im Osten und dem Moselufer im Westen. Sie ist Teil des Trierer Alleenrings und wird als Einbahnstraße nur in Ost-West-Richtung befahren. Parallel verläuft die Südallee, welche nur in entsprechend umgekehrter Richtung befahren wird.
Kaiserstraße | |
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Basisdaten | |
Ort | Trier |
Ortsteil | Mitte |
Angelegt | 1877 |
Hist. Namen | Schlageterstraße |
Anschlussstraßen | St.-Barbara-Ufer, Ostallee |
Querstraßen | Neustraße, Gerty-Spies-Straße, Lorenz-Kellner-Straße, Wallstraße, Weberbach |
Bauwerke | Kaiserthermen |
Geschichte
Nachdem die Mahl- und Schlachtsteuer im Jahr 1875 weggefallen war, konnte der Bereich der hierfür noch nötig gewesenen Stadtmauer überplant werden. Die Kaiserstraße sollte neues Bauland im südwestlichen Teil der Stadtmauer erschließen[1] und verläuft parallel zur Südallee, die außerhalb der Stadtmauer lag. Zum Bau der Straße erwarb die Stadt 1876 ein Grundstück. Im Zuge der Baumaßnahmen wurden auch das Neutor und das St.-Barbara-Tor (bis auf die Konstantinsäule) abgerissen.[2] Über den Abriss des historischen Neutors war zuvor noch eingehend diskutiert worden.[3] Im Oktober 1877 war die Straße fertiggestellt.[2] Der westliche Teil der Straße bis zur Neustraße erhielt seinen Namen im Jahr 1878, der östliche Teil erst 1895. Für die Herkunft des Namens gibt es zwei Herleitungen: entweder von der am Ende der Straße am Moselufer stehenden Konstantinsäule oder in Erinnerung an die 1871 wieder entstandene deutsche Kaiserwürde.[4] Zu den herausragenden Bauten der ersten Jahre gehör(t)en das Zellsche Haus (Nr. 25 (heute 26), 1878, nicht mehr existent), eine Taubstummenschule (Nr. 18, 1881/82) und die Lorenz-Kellner-Schule (Nr. 10, 1889–91).[2]
Von 1933 bis 1945 trug die Straße den Namen Schlageterstraße.[4]
Kulturdenkmäler
Neben einigen alten Resten der ehemaligen Trierer Stadtmauer (u. a. ein Wehrturm) und der Ostfront der Kaiserthermen befinden sich 18 weitere Kulturdenkmäler aus dem 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert an der Straßen. Die Bauwerke wurden vor allem im Neoklassizismus errichtet. Die Trierer Synagoge von 1956/57 ist ebenfalls Kulturdenkmal.[5]
Die Bühne – ein ehemaliger Zeitungskiosk, im Grüngürtel auf Höhe Neustraße gelegen, wurde 2009 von Studierenden der Studiengänge der Fachbereiche Architektur und Innenarchitektur der Hochschule Trier in einen Ausstellungsraum umgestaltet. Die Exponate sind von außen durch die Fenster und damit unabhängig von Öffnungszeiten sichtbar. Gegenüber befindet sich eine von zwei Innenstadttankstellen in Trier.
- Kreuzung Südallee/Kaiserstraße mit Neustraße im Norden und Saarstraße im Süden
- Bastion Südallee, Teil der ehemaligen Stadtmauer
- Kunst-Kiosk Bühne
- Esso-Tankstelle
- Haus des Handels, ehemalige Handelskammer
Literatur
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreisfreie Stadt Trier. Koblenz 2010 (gdke-rlp.de [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 1. September 2016]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Bericht der Bau-Commission betreffs neuer Straßen-Anlagen, in: Neue Mosel-Zeitung vom 22. März 1875 (online: dilibri.de)
- Gottfried Kentenich: Die Geschichte der Stadt Trier von ihrer Gründung bis zur Gegenwart. Lintz, Trier 1915, S. 931 f. (Dilibri).
- Emil Zenz: Geschichte der Stadt Trier im 19. Jahrhundert, Band 2: Vom Beginn der Reaktion bis zum Ausgang des Jahrhunderts (1850-1899). Spee-Verlag, Trier 1980, S. 140.
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (Erstausgabe: 1961).
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.