Kachelotplate
Die Kachelotplate ist ein Hochsand, der im niedersächsischen Wattenmeer der Nordsee liegt. Sie ist bereits 1840 in einer Landkarte der Region eingezeichnet[1] und befindet sich heute etwa fünf Kilometer südwestlich der Insel Juist, etwa drei Kilometer westlich der Vogelinsel Memmert und rund sieben Kilometer nordöstlich der Insel Borkum. Zwischen 2000 und 2005 hat sie sich langsam in Richtung Memmert verlagert. Der Name leitet sich aus dem französischen Wort „cachalot“ für „Pottwal“ ab.
Kachelotplate | ||
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Gewässer | Nordsee | |
Inselgruppe | Ostfriesische Inseln | |
Geographische Lage | 53° 38′ 42″ N, 6° 49′ 8″ O | |
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Länge | 3 km | |
Breite | 1 km | |
Fläche | 1,72 km² | |
Höchste Erhebung | 2,5 m ü. NN | |
Einwohner | unbewohnt | |
Entwicklung der Kachelotplate
Im Jahre 1975 hatte bereits ein wenig Sand beim mittleren Tidehochwasser herausgeragt, 2004 betrug die Fläche 230 Hektar, die sich auf einer Länge von drei Kilometern und Breite von bis zu einem Kilometer erstreckte. Die höchsten Erhebungen waren bis 2006 bis zu 2,5 m hohe Dünen mit erstem Grasbewuchs, die nach der schweren Orkanflut am 31. Oktober und 1. November 2006 jedoch wieder eingeebnet waren.[2] Eine 2007 durchgeführte Laservermessung ergab eine Fläche von nur noch 172 Hektar.[3] Seither ist die Fläche der Kachelotplate nicht weiter gewachsen, jedoch ist sie höher geworden. Sie ist dadurch weniger von Überflutungen bedroht und entwickelt sich in ihrem Charakter langsam zu einer Insel. Zugleich wandert sie im Vergleich zu anderen kleinen Inseln schnell auf die Insel Memmert zu und dürfte sich auf längere Sicht mit ihr vereinigen. Von 2002 bis 2012 betrug ihre durchschnittliche Lageveränderung 33 Meter pro Jahr.[4][5] Zu erreichen ist die Kachelotplate nur per Boot.
Die Kachelotplate als Biotop
Die Kachelotplate gehört zur Schutzzone (Zone I) des Nationalparks Wattenmeer und darf nicht betreten werden. Auch darf sie nicht mit Booten umrundet oder unnötig mit Flugzeugen überflogen werden.[6]
Im Januar 2006 konnte beobachtet werden, dass sich neben Seehunden auch eine Gruppe Kegelrobben auf der Kachelotplate niedergelassen hatte. Bei einer Begehung am 29. November 2006 wurden wieder zwei junge Kegelrobben gesichtet. Trotz der morphologischen Änderungen der Plate scheint sie dennoch weiterhin als Liegeplatz für Kegelrobben und Seehunde geeignet zu sein. Es wird vermutet, dass sich am Ostende der Plate eine dauerhafte Kegelrobbenkolonie etabliert.[7]
Weblinks
Quellen
- Informationstafel auf dem Habenpatt, Norderney, Quelle: Staatsarchiv Niedersachsen
- Manfred Weisensee, Hillrich Smit-Philipp, Janine Tast, Kristina Nebel, Dennis Marczak: Erfassung geometrischer und semantischer Daten der Kachelotplate mittels Airborne und Terrestrischem Laserscanning. Hrsg.: Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven. 2008 (jade-hs.de [PDF; 3,3 MB]).
- Herma Heyken: Kachelotplate 2007 für Forschung vermessen. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). 18. Juni 2008. Abgerufen am 9. Mai 2009.
- Ulrich Hellwig, Peter Körber: Wie schnell wandert Scharhörn? In: Verein Jordsand (Hrsg.): SEEVÖGEL: Zeitschrift des Vereins Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur e.V. Band 39, Heft 3, Juni 2018, ISSN 0722-2947, S. 8.
- Meldung des NLWKN vom 8. Mai 2013: Kachelotplate und Memmert wachsen langsam zusammen.
- Kachelotplate rückt immer weiter an Memmert heran. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). 20. Januar 2008. Archiviert vom Original am 13. Juni 2008. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 9. Mai 2009.
- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz: Kachelotplate unterliegt weiterhin ständigen Veränderungen, eingesehen am 18. September 2012.
westlich davon | Ostfriesische Inseln | östlich davon |
Brauerplate | Kachelotplate | Memmert |