KILI
KILI 90.1 FM ist ein US-amerikanischer Radiosender im Porcupine Butte, Oglala Lakota County, im Bundesstaat South Dakota, einer Siedlung in der Nähe von Wounded Knee.
KILI startete seinen Sendebetrieb im Jahr 1983 und war damit der erste Radiosender der Vereinigten Staaten, der von Ureinwohnern betrieben wurde. Neben der Pine Ridge Reservation versorgt der Sender auch die Sioux Reservate Cheyenne River Sioux Reservation und Standing Rock Indianer Reservation in North Dakota. KILI Radio besitzt einen Umsetzer in Rapid City auf der Frequenz 88,7 MHz mit dem Rufzeichen K204FB. Der Sender hat eine Leistung von 100.000 Watt ERP auf der Frequenz 90,1 MHz. Seine Antennen befinden sich auf einem Funkmast in einer Höhe von 84 Metern.[1]
Der Radiosender wurde ursprünglich 1983 von Mitgliedern der American Indian Movement gegründet. Heute gehört der Sender der 'Lakota Communications INC.', einer gemeinnützigen Gesellschaft mit Sitz in Porcupine Butte. KILI sendet 22 Stunden täglich ein gemischtes Programm in Englisch und in der Lakota-Sprache. Laut eigenen Angaben erreicht die Station täglich 30.000 Zuhörer in den drei Reservaten. Da der Betreiber gemeinnützig ist, wird er finanziell sowohl von der Reservats-Regierung als auch von der Amerikanischen Bundesregierung gefördert. Im Sommer 2006 war der Sender über mehrere Monate außer Betrieb, da die Sendeanlage von einem Blitz getroffen wurde. Dabei entstand ein Schaden in Höhe von 200.000 Dollar.
KILI und K204FB sind die amtlichen Rufzeichen, ausgegeben von der amerikanischen Fernmeldebehörde FCC.[2] Sein Motto lautet 'Voice of the Lakota Nation'
No More Smoke Signals ist ein Schweizer Dokumentarfilm von Fanny Bräuning aus dem Jahr 2008. Er porträtiert die Radiostation. In einem Filmzitat wird erwähnt, dass das Radio somit an die Stelle der Rauchzeichen getreten sei.
Siehe auch
- No More Smoke Signals, Schweizer Dokumentarfilm 2008
- Pine Ridge Reservation
- KOYA 88.1 FM, Radiostation der angrenzenden Rosebud Reservation
Weblinks
- KILI Radio Website (englisch)
Einzelnachweise
- Eintrag in der FCC Datenbank
- In Nordamerika und einzelnen Staaten Süd- und Mittelamerikas werden Radio- und Fernsehstationen mit ihrem Rufzeichen bezeichnet. In den meisten Ländern Europas sind die anfänglich noch genannten Rufzeichen bei den Rundfunksendern früh verschwunden; in Deutschland wurden sie nie genutzt. In den USA geht die verpflichtende Nutzung von Rufzeichen auf die Rundfunkgeschichte des Landes zurück und ab 1930 mit der Lizenzierung durch die Federal Communication Commission. Anfang des 20. Jahrhunderts ordnete die damalige International Telegraph Union (ITU) in mehreren Schritten die Länder-Kennungen „W“, „K“, „N“ und „AA“ – „AL“ den Vereinigten Staaten zu. Während „A“ und „N“ für militärische Funkdienste und den Amateurfunkdienst gebraucht werden, bekommen US-Rundfunksender bei der Lizenzierung durch die FCC Rufzeichen, mit „K“ oder „W“ beginnend. Sender mit Standort westlich des Mississippi erhalten Rufzeichen mit dem Anfangsbuchstaben „K“; Sender östlich des Mississippi mit „W“. Diese Regelung wurde im Januar 1923 eingeführt und gilt bis heute.