Künigl (Adelsgeschlecht)

Die Künigl v​on Ehrenburg (auch Kinigl) s​ind ein uradeliges Tiroler Rittergeschlecht, d​as 1563 i​n den Freiherrn- u​nd 1662 i​n den Grafenstand erhoben wurde. Nachkommen d​er Tiroler u​nd der Böhmischen Linie l​eben heute u. a. i​n Südtirol u​nd Österreich.

Stammwappen der Künigl

Anfänge

Als erster Vorfahr t​ritt 1018 Rudolph v​on Castelruth auf. Die Chunig o​der Künig führten ursprünglich d​as Prädikat „von Kiens“.

Rudolph Kunig v​on Ehrenburg (1145–1224) nannte s​ich nach d​er Ehrenburg i​n Südtirol. Mit Stefan Künigl v​on Ehrenburg († 1411) beginnt d​ie ununterbrochene Stammlinie dieses Geschlechtes.

Die Familie stellte a​b dem 15. bzw. 16. Jahrhundert einige Priester u​nd Domherren u​nd mit Kaspar Ignaz s​eit 1702 d​en Fürstbischof v​on Brixen. Kaspar II. w​ar Statthalter d​es Fürstentums Brixen, Vizestatthalter i​n Innsbruck. Sein Sohn Bernhard II. Künigl w​ar zuerst Domherr z​u Brixen/Trient (lt. BKLÖ), nachdem a​lle seine Brüder kinderlos starben, heiratete e​r 1551 m​it päpstlicher Erlaubnis u​m die Linie fortzusetzen, 1563 w​urde er Freiherr „von Ehrenburg“. Johann Georg w​ar Landeshauptmann i​n Tirol, dessen Sohn Johann Georg Sebastian ebenfalls. Dieser begründete d​ie Tirolische Linie, s​ein Sohn Leopold Josef d​ie Böhmische Linie, welche b​eide bis h​eute bestehen. Seit d​er Belehnung d​es Veit Freiherr Künigl z​u Ehrenburg u​nd Warth 1650 m​it dem Erblandtruchsess, hatten d​ie Künigl dieses Tiroler Erblandesamt inne.[1]

2010 verkauften s​ie die Ehrenburg n​ach fast 800 Jahren.

Persönlichkeiten

  • Kaspar II. (1481–1541), fürstbischöflich Trienter Obersthofmeister und später kais. Rat, Statthalter des Fürstentums Brixen, Vizestatthalter in Innsbruck
  • Bernhard II. Künigl (?–1573), zuerst Domherr zu Brixen/Trient, heiratete 1551, erster Freiherr „von Ehrenburg“
  • Veit Ernst (1595–1664), seit 1646 Oberst-Truchseß von Tirol, seit 1662 Reichsgraf
  • Johann Georg Graf von Künigl (1628–1697), k.k. Geheimer Rat und Landeshauptmann in Tirol
  • Sebastian Johann Georg Graf von Künigl (oder Sebastian Johann Georg, 1663–1739), k.k. Geheimer Rat und Landeshauptmann in Tirol
  • Kaspar Ignaz von Künigl (1671–1747), Fürstbischof von Brixen
  • Johann Philipp Nerius Joseph (1696–1770), Oberst Küchenmeister von Maria Theresia, Ritter des Goldenen Vlies, Obristhofmeister der jüngeren Erzherzoge
  • Alexander Josef (1704–1781), Kammerherr der Kaiserin Elisabeth, Obristjägermeister in Tirol und k.k. w. Geh. Rat
  • Leopold Franz Joseph (1726–1813), k.k. Geh. Rat, Vizepräsident des Oberösterreichischen Guberniums in Innsbruck
  • Leopold Philipp (1764–1851?), k.k. Geh. Rat, fürstl. Salzburger Obristjägermeister
  • Ferdinand Felix (1805–?) k.k. Major in d. A.
  • Hermann Peter von Künigl (1765–1853), k.k. Hauptmann des 3. Artillerie-Regiments, zuletzt Feldzeugmeister

Standeserhöhungen und Hofämter

  • Kaiserliche Wappenbesserung in Regensburg am 24. August 1532 für Caspar Kunigl von Ehrenburg, kaiserlicher Rat und Hofmarschall.
  • Wappenvereinigung mit dem der erloschenen von Weinegg und Belehnung mit deren Burg Warth in Eppan 1536.
  • Reichsfreiherrnstand als „Freiherrn von Ehrenburg und Warth“ Wien am 25. August 1563 für Bernhard Khinigl von Ehrenburg
  • Erbtruchseß von Tirol 1650 für Veit Ernst (1595–1664)
  • Erbländisch-österreichischer Grafenstand als „Grafen zu Ehrenburg, Freiherrn zu Warth“ Innsbruck am 4. Mai 1662 durch Erzherzog Ferdinand Carl von Österreich-Tirol für dessen Oberstkämmerer Veit Khinigl Freiherrn von Ehrenburg und Warth

Mitglieder d​er Familie erreichten 1630 d​ie Landstandschaft v​on Kärnten, Leopold Joseph Graf Künigl (1688–1727) w​urde 1713 böhmischer Graf, Leopold Franz Joseph Graf Künigl (1726–1813) w​urde 1812 i​n die bayrische Grafenklasse immatrikuliert.

Wappen

Wappen der Grafen Künigl, Freiherrn von Ehrenburg und Warth

Stammwappen

Das Stammwappen i​st von Silber u​nd Rot schräglinks (auch schrägrechts) geteilt u​nd mit e​iner aus d​er roten Hälfte schräg hervorgehenden, r​oten Spitze. Auf d​em Helm m​it rot-silbernen Helmdecken e​in wie d​er Schild bezeichneter Flug.

Wappen von 1536

Ferdinand I. erlaubte Kaspar II. Künigl v​on Ehrenburg 1536 d​as Wappen d​er erloschenen Weinegger z​u führen.

Schild geviert, 1 u​nd 4 v​on Rot u​nd Silber d​er Länge n​ach geteilt, m​it einem Querbalken v​on gewechselten Farben, u​nd 2 u​nd 3 i​n Rot e​in silberner m​it schwarzen Mauerstrichen versehener, o​ben viermal gezinnter Querbalken, (Wappen d​erer von Weinegg). Mittelschild d​as Stammwappen d​er Künigl, Helmen, Helmzier? Helmdecken Silber-Rot

Freiherrnwappen

Wappen v​on 1536, Freiherrnkrone m​it zwei Helmen, Helmzier? Helmdecken Silber-Rot

Gräfliches Wappen

Freiherrnwappen m​it der Grafenkrone, darauf d​rei Helme m​it goldenen Halskleinoden: d​ie rechte Helmzier z​wei dreigeteilte rot-silberne Büffelhörner i​n verwechselter Farbe, d​ie mittlere e​in offener Flug schräggeteilt u​nten Rot m​it roter Spitze, o​ben Silber, u​nd die l​inke ein bezinnter Turm m​it einer wachsenden r​oten einwärts blickenden Bracke m​it ausgestreckter Zunge. Helmdecken Rot-Silber.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Anton Emmert: Geschichtliche Darstellung der Erblandämter in der gefürsteten Grafschaft Tirol und der damit in Verbindung stehenden Erbhuldigungen bei Gelegenheit der Erbhuldigungsfeier 1838, Innsbruck, S. 142 (s. a. 48, 148; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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