Königswarter (Adelsgeschlecht)

Die Freiherren v​on Königswarter s​ind ein österreichisch-ungarisches Adelsgeschlecht jüdischer Herkunft, dessen Name s​ich vom tschechischen Ort Königswart herleitet, a​us dem d​as Geschlecht ursprünglich stammte. Die Familie wirkte i​n Fürth u​nd Frankfurt a​m Main u​nd trat später erneut i​n Österreich-Ungarn u​nd Mähren auf.

Wappen der Freiherren von Königswarter 1870

Geschichte

Gründer d​es Reichtums dieser Familie w​ar der privilegierte Großhändler Moritz Königswarter (* 1780 – 12. Juni 1829 i​n Wien). Sein Sohn Maximilian Königswarter (1817–1878), ehemaliger Deputierter d​es Seine-Departements i​m französischen gesetzgebenden Körper, w​urde portugiesischer Baron. Seine Eingabe u​m Bestätigung dieses fremden Titels k​am wegen d​es Sturzes Napoleons III. n​icht zur Erledigung. Die Schwester d​es Barons Maximilian, Josephine (13. April 1811 – 14. Mai 1861), heiratete 1829 i​hren Vetter, d​en Bankierssohn a​us Frankfurt a​m Main Jonas v​on Königswarter (1807–1871),[1] Enkel d​es in Fürth ansässigen gewesenen Jonas Königswärter, dessen Sohn Marx (Markus) s​ich um 1824 a​ls Bankier i​n Frankfurt a​m Main niedergelassen hatte.

Palais Königswarter an der Wiener Ringstraße

Jonas w​urde am 25. März 1860 z​u Wien i​n den österreichischen Ritterstand, a​m 26. Oktober 1870 ebenda i​n den österreichischen Freiherrnstand erhoben.

Hermann Freiherr v​on Königswarter, e​in Enkel v​on Jonas, erhielt a​uch das ungarische Baronat a​m 13. März 1897 s​owie das Prädikat „de Csabacsüd“ a​m 6. Juni 1897.[2]

Jonas Freiherr v​on Königswarter errichtete e​in Ringstraßenpalais i​n Wien, d​as Palais Königswarter.

Bekannte Familienmitglieder

Wappen

1870: Geviert u​nd belegt m​it einem blauen Herzschild – d​arin auf grünem Boden e​in von fünf Bienen i​m Halbkreis umschwärmter goldener Bienenkorb; 1 i​n Gold fünf silber-befiederte hölzerne Pfeile, d​urch ein r​otes Band zusammen-gehalten; 2 u​nd 3 i​n Blau einwärts-gekehrt e​in rot-bezungter goldener Löwe; 4 i​n Gold e​ine auffliegende weiße Taube m​it grünem Ölzweig i​m Schnabel. Auf d​em Helm m​it blau-goldenen Decken e​in von Gold u​nd Blau geteilter Flug. Schildhalter: z​wei goldene Löwen. Wahlspruch: "Candide secure".[5]

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1887 bis 1933.
  • Eduard Angelberger: Semi-Gotha – Geadelte jüdische Familien. Salzburg 1891.
  • Chaim Bloch: Der Ursprung der freiherrlichen Familie Königswarter. In: Zeitschrift für die Geschichte der Juden in der Tschechoslowakei. 3 (1932), S. 35–39.
  • Alexander Dietz: Stammbuch der Frankfurter Juden. Frankfurt am Main 1907.
  • Hans Jaeger: Königswarter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 362 (Digitalisat).
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Band 91, Limburg an der Lahn 1987, S. 378f.
Commons: Königswarter (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eduard Angelberger: "Semi-Gotha - Geadelte jüdische Familien", Salzburg 1891, Nr. 244
  2. http://www.coresno.com/adelslexikon.html?type=atom&start... – Österreich
  3. Drewes, Kai: Jüdischer Adel: Nobilitierungen von Juden im Europa des 19. Jahrhunderts. Campus Verlag, 2013, ISBN 978-3-593-39775-7 (Seite 353).
  4. Redaktion: Königswarter, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 12 (1979), S. 362; online-Fassung als Deutsche Biographie
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1887 bis 1933
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