Königsberger System

Als Königsberger System w​urde ein Modell d​er Kommunalverwaltung v​on Königsberg i. Pr. bezeichnet. Es machte i​n ganz Deutschland Schule.

Geschichte

Auf Anregung von Oberbürgermeister Hans Lohmeyer gliederte Königsbergs Stadtverwaltung nach dem Ersten Weltkrieg städtische Betriebe aus. Das Elektrizitätswerk, die Straßenbahn Königsberg, das Gaswerk, die Wasserwerke (Hardershof) mit Warmbädern und öffentlichen Brunnen sowie die Kanalisationswerke mit öffentlichen Bedürfnisanstalten wurden nach und nach aus der (schwerfälligen) Behördenstruktur gelöst und in eine Gesellschaftsform gebracht. Schließlich wurden sie zur Königsberger Werke und Straßenbahn G.m.b.H. zusammengefasst. Die Geschäftsanteile blieben im kommunalen Besitz und der Einfluss der städtischen Körperschaften blieb im Wesentlichen gewahrt. Das System wurde beispielhaft für andere deutsche und auch ausländische Städte.[1] Zum Königsberger System gehörte die Königsberger Kundenkredit GmbH, die Walter Kaminsky 1926 in der Junkerstraße 8 als erste Kundenkreditbank gegründet hatte.[2]

Betriebe

  • Straßenreinigung und Müllabfuhr: Königsberger Fuhrgesellschaft. Sie verlor 1939 die Gesellschaftsform und wurde als städtischer Eigenbetrieb mit erheblicher Selbständigkeit im Finanz- und Verwaltungswesen weitergeführt.[3]
  • Veranstaltungen der Deutschen Ostmesse: Meßamt Königsberg Pr. G.m.b.H.[3]
  • Hafenbetrieb: Hafenbetriebsgesellschaft m.b.H. Die Hafenbetriebsgesellschaft wurde 1931 unter Beteiligung des Freistaats Preußen und unter Erweiterung der Aufgaben in die Königsberger Hafengesellschaft umgewandelt. Zu ihren Betriebsaufgaben kam die Unterhaltung der Strom- und Hafenbauten sowie der Schiffahrtsanlagen, die bis dahin durch eine städtische Baudienststelle wahrgenommen worden war.[3]

Sonstige Beteiligungen

Mit d​er Stadt verwaltungsmäßig verbunden w​ar die Stiftung für gemeinnützigen Wohnungsbau. Neben anderen Gebietskörperschaften w​ar die Stadt n​och an d​er 1929 gegründeten Flughafen-Gesellschaft (für d​en Flughafen Devau) beteiligt.[3]

Einzelnachweise

  1. Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002, S. 173
  2. Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002, S. 147
  3. Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002, S. 298 f.
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