Julie de Roquette
Juliane (Julie) de Roquette, geborene Penz (* 15. November 1763 in Wolgast; † 4. Dezember 1823 in Berlin[1]) war eine deutsche Dichterin. Sie veröffentlichte um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert zwei Gedichtbände.
Leben
Sie wurde als Julie Penz in Wolgast im damaligen Schwedisch-Pommern geboren. Ihr Vater war Hauptmann in schwedischen Diensten. Im Alter von acht Jahren erkrankte sie schwer und verlor das Gehör und die Sprache, wobei sie die Lautsprache wieder erlernen konnte. Nach dem Tod ihres Vaters kam sie zu Verwandten in der Nähe von Neubrandenburg im damaligen Mecklenburg-Strelitz, wo ihr Herzog Adolf Friedrich IV. von Mecklenburg-Strelitz eine Pension aussetzte und so ihren Lebensunterhalt sicherte. Im August 1793 heiratete sie einen französischen Emigranten, den ehemaligen Kapitän de Roquette. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Nach dem Tod ihres Ehemanns 1808 zog sie nach Berlin, wo sie durch Königin Luise, die aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz stammte, unterstützt wurde.
Dichtung
In ihrer Zeit wurde Julie de Roquette durch zwei Bände Gedichte (1797, 1803) bekannt. Die 2. Auflage des ersten Bandes hatte 535 Subskribenten aus ganz Deutschland und aus Dänemark, was ihre überregionale Wirksamkeit belegt. Nach einer heutigen Einschätzung hat „ihre Lyrik ein beachtliches Niveau, das die nationalliterarische Wirkung erklärt“, die freilich nur von kurzer Dauer war.[2]
Werke
- Gedichte. Hofbuchdrucker Korb, Neubrandenburg 1797. 2. erweiterte Auflage, Neubrandenburg 1802.
- Neuere Gedichte. 1803.
Literatur
- Horst Hartmann: Julie von Roquette – eine vergessene Dichterin aus Pommern. In: Baltische Studien. Band 83 N.F., 1997, ISSN 0067-3099, S. 69–75.
Fußnoten
- Charitékirche Berlin: Kirchenbuch. Beerdigungen. Nr. 640/1823.
- Horst Hartmann: Julie von Roquette – eine vergessene Dichterin aus Pommern. In: Baltische Studien. Band 83 N.F., 1997, ISSN 0067-3099, S. 75.