Judith Hemmendinger
Judith Hemmendinger (* 2. Oktober 1923 in Bad Homburg vor der Höhe als Judith Feist) ist eine israelische Autorin deutscher Herkunft.
Leben
Judith Hemmendinger wurde 1923 in Bad Homburg als fünftes Kind von Phillip und Hannah Feist geboren. Ende der 1920er-Jahre zog die Familie nach Frankreich. Ihr Vater kam 1943 in Auschwitz ums Leben. Hemmendinger arbeitete bereits während des Zweiten Weltkriegs für das französische Hilfswerk Œuvre de secours aux enfants (OSE). Am 11. April 1945 befreiten US-amerikanische Soldaten das KZ Buchenwald. Unter den Überlebenden, darunter Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, waren eintausend jüdische Kinder und Jugendliche, fast alle hatten ihre Angehörigen verloren.
Die französische Hilfsorganisation OSE wurde beauftragt, sich um die Waisenkinder zu kümmern und sie auf das „Leben nach der Hölle“ vorzubereiten. Drei Jahre lang, bis 1948, lebten die schwer geschädigten Kinder zusammen in Heimen. Sie wurden von OSE-Mitarbeitern unterrichtet und psychologisch betreut, darunter von Hemmendinger. Aufgrund ihrer Erfahrungen schrieb sie das Buch „Die Kinder von Buchenwald“, das später verfilmt wurde.
1948 heiratete sie Claude Hemmendinger, 1948 siedelten sie sich in Israel an.
Werke
- Judith Hemmendinger: Die Kinder von Buchenwald, abel/Moewig Rastatt 1987, ISBN 3811832530
- Judith Hemmendinger, Robert Krell: The Children of Buchenwald: Child Survivors and Their Post-War Lives, Gefen Publishers 2000, ISBN 965229246X
- Judith Hemmendinger: "Revenus Du Neant: Cinquante ANS Apres, L'Impossible Oubli: 23 Temoignages", Harmattan 2002, ISBN 274752325X
Weblinks
- Literatur von und über Judith Hemmendinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „La genèse du livre“ (fr.)
- Dokumentation „Die Kinder von Buchenwald“ (Memento vom 5. April 2005 im Internet Archive)