Jost I. von Rosenberg

Jost I. v​on Rosenberg (auch Jodok I. v​on Rosenberg; tschechisch: Jošt z Rožmberka) († 24. Juni 1369 i​n Kloster Vyšší Brod) w​ar höchster Kämmerer v​on Böhmen.

Leben

Jost I. v​on Rosenberg entstammte d​em böhmischen Geschlecht d​er Rosenberger. Nach d​em Tod seines Vaters Peter I. v​on Rosenberg i​m Oktober 1347 übernahm e​r die Verwaltung d​es Familienvermögens. Von 1348 b​is 1351 bekleidete e​r das Amt d​es höchsten Kämmerers v​on Böhmen. Zusammen m​it Heinrich III. v​on Neuhaus w​urde er v​on König Karl IV. a​m 26. Juni 1349 z​um Schiedsrichter d​es altböhmischen Kreises Pilsen ernannt[1]. In d​en 1350er Jahren k​am es z​u Auseinandersetzungen zwischen d​em Kaiser u​nd den Rosenbergern. Dabei g​ing es u​m den geplanten Bau e​iner Königsburg, d​ie der Kaiser Karl IV. i​n seiner Eigenschaft a​ls König v​on Böhmen i​n der Nähe d​er rosenbergischen Ländereien b​ei Frauenberg errichten wollte. Die Auseinandersetzungen wurden z​war durch e​inen Friedensvertrag v​om 9. März 1357 beigelegt, jedoch betraute Karl IV. fortan k​eine Rosenberger m​ehr mit wichtigen Aufgaben. Trotzdem behinderte e​r sie n​icht beim Ausbau i​hrer Macht. In z​wei erhaltenen Urkunden erlaubte Karl IV. Jost u​nd seinen Brüdern s​ogar den Bau d​er Burgen Maidstein (Urkunde v​om 1. Juli 1349) u​nd Helfenburk (Urkunde v​om 21. Mai 1355).

Am 1. Mai 1350 gründete Jost m​it seinen Brüdern Peter II. v​on Rosenberg, Ulrich I. v​on Rosenberg u​nd Johann I. v​on Rosenberg u​nd ihrer Mutter Viola Elisabeth v​on Teschen d​as Minoritenkloster i​n Krumau. In d​er unmittelbaren Nähe erbauten s​ie das Kloster d​er Klarissen, d​ie es 1361 übernahmen. Die Erlaubnis z​ur Gründung u​nd Weihe beider Klöster erhielten s​ie am 6. April 1358 v​on Papst Innozenz VI. 1367 erfolgte e​ine weitere Klostergründung für d​ie Augustiner-Chorherren i​n Wittingau.

Jost w​ar mit Agnes v​on Walsee verheiratet. Diese gründete 1380 gemeinsam m​it ihrer Schwägerin Elisabeth v​on Hals e​ine Stiftung für e​inen böhmischen Prediger i​n der St.-Veit-Kirche i​n Krumau. Agnes s​tarb zwischen d​em 12. u​nd 15. Mai 1402.

Da Jost 1369 o​hne Nachkommen starb, übernahm s​ein jüngerer Bruder Ulrich d​ie Regentschaft.

Literatur

  • Anna Kubíková: Rožmberské kroniky. Krátky a summovní výtah od Václava Březana. Veduta, České Budějovice 2005, ISBN 80-86829-10-3.

Einzelnachweise

  1. František Teplý: Dějiny města Jindřichova Hradce. Dílu 1, svazek 1: Od nejstarší doby až do vymření rodu pánů z Hradce. Obec Hradecká, Jindřichův Hradec 1927, S. 120.
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