Josip Jović
Josip Jović (* 21. November 1969 in Aržano bei Imotski, Jugoslawien; † 31. März 1991 nahe dem Nationalpark Plitvicer Seen, Kroatien) war ein kroatischer Polizist welcher während dem Bewaffneten Zwischenfall bei den Plitvicer Seen um das Leben gekommen ist. Er wird als das erste Todesopfer im Kroatischen Heimatkrieg angesehen.[1]
Leben
Josip Jović wurde in Aržano,[2] einem Dorf der Gemeinde Cista Provo nahe der Stadt Imotski im Dalmatinischen Hinterland, als eines von insgesamt fünf Kindern geboren. Nachdem er zwischen 1987 und 1989 seinen Wehrdienstes bei der Jugoslawischen Volksarmee absolvierte, trat er am 5. August 1990 der dem Innenministerium (MUP) unterliegenden kroatischen Spezialpolizei bei.
Zwischenfall bei den Plitvicer Seen
Am 29. März 1991 wurde die Verwaltung der Plitvicer Seen von selbstproklaimierten Milizen der rebellierenden Krajina-Serben vertrieben.[3] Angestellte des Nationalparks die nicht-serbischstämmig waren, wurden terrorisiert. Die Krajina-Milizen wurden von Milan Martić[4] geführt und von Freischärlern aus Serbien unterstützt, die unter der Führung von Vojislav Šešelj standen.[5]
Am 31. März 1991 versuchten kroatische Polizisten und Spezialeinheiten die Gebietshoheit im Nationalpark wiederherzustellen und die Rebellen zu vertreiben. Zwischen den Einheiten befand sich auch Josip Jović, als Mitglied der Spezialeinheit „Rakitje“.[2] Beim antreffen der kroatischen Kolonne auf der Straße im Norden des Ortes Korenica eröffneten die Rebellen das Feuer. Der Vorfall wird in Kroatien als „Blutige Ostern“ bezeichnet, da sich dieser am Ostersonntag ereignete. Dies entfachte eine Schießerei zwischen den beiden Konfliktparteien, die einige Stunden anhielt.
Tod
Jović wurde von einem Feuerstoß auf das Postgebäude beim Nationalpark Plitvicer Seen getroffen, der auch seine beschusshemmende Weste durchdrang. Sein Kollege Mladen Pavković beschrieb später seine letzte Momente bevor Jović in den Krankenwagen gebracht wurde. Josip Jović verstarb auf dem Weg zum Krankenhaus. Er wurde auf dem Friedhof in Aržano bestattet.[2]
Auszeichnungen
Posthum erhielt er den Dienstgrad eines Majors der Kroatischen Armee.[2] Ebenso wurden ihm folgende Auszeichnungen verliehen:
Gedenken
In seinem Heimatort Aržano wurde ihm 1994 ein Denkmal errichtet.[2]
Am 29. November 2011 eröffnete die damalige kroatische Premierministerin Jadranka Kosor eine nach Jović benannte Polizeiakademie.[6]
Einzelnachweise
- Kroatische Nachrichtenagentur (HINA): UBIUDR: Josip Jović Junak Domovinskog rata (kroatisch). In: Nacional, 17. Dezember 2011. Abgerufen am 21. Juli 2021.
- In memoriam: Josip Jović (kroatisch) Innenministerium der Republik Kroatien (MUP). 29. März 2011. Archiviert vom Original am 27. April 2014. Abgerufen am 21. Juli 2021.
- Ian Jeffries, Socialist Economies and the Transition to the Market: A Guide, Seite 465. Routledge, 1993. ISBN 0-415-07580-7
- Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien: THE PROSECUTOR OF THE TRIBUNAL AGAINST Milan MARTIC (englisch) 14. Juli 2003. Archiviert vom Original am 5. Dezember 2004. Abgerufen am 21. Juli 2021.
- Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien: THE PROSECUTOR OF THE TRIBUNAL AGAINST VOJISLAV SESELJ, ANNEX I ADDITIONAL HISTORICAL AND POLITICAL FACTS (englisch) 2003. Archiviert vom Original am 5. Dezember 2004. Abgerufen am 21. Juli 2021.
- Obilježen početak rada Srednje policijske škole "Josip Jović" (kroatisch). In: Večernji list, 29. September 2011. Abgerufen im 21. Juli 2021.
Weblinks
- Foto von Josip Jović während seines Wehrdienstes bei der Jugoslawischen Volksarmee in den 1980er Jahren