Joseph Molitor von Mühlfeld
Freiherr Joseph von Molitor von Mühlfeld (* 21. Juli 1855[1][2] auf Schloss Westheim bei Augsburg; † 24. Juni 1890 in München) war ein deutscher Kunstmaler.
Leben
Molitor von Mühlfeld stammte aus einem süddeutschen Offiziers- und Beamtengeschlecht. Er war der jüngste Sohn des königlich bayerischen Majors und Kämmerers Ernst Franz Freiherr Molitor von Mühlfeld (* 5. Oktober 1808; 2. August 1888) und seiner Frau Caroline (* 9. Mai 1812; † 16. Januar 1870, geborene von Weiß auf Westheim).[2] Er wuchs auf dem Schlossgut Westheim auf, einem ehemaligen Bistumsgut des Bistums Augsburg, das sein Vater von seinem Schwiegervater von Weiß erworben hatte.[3]
Ab 1873 studierte an der Akademie der Bildenden Künste München[4] und war hier Schüler von Wilhelm von Lindenschmit. Zeitgenossen galt er als „eine schöne Begabung, [der] bei ebenso entschiedenem Talent als Fleiß […] große Erwartungen erregte, dann aber in extremen Naturalismus und auf die plein-air Malerei geriet.“[5]
Bis zu seinem frühen Tod schuf er vor allem Genreszenen. Seine Werke waren unter anderem in Wien und Dresden ausgestellt.[6] Er wurde in einer Familiengrabstätte auf dem Nördlichen Friedhof in München begraben.
Molitor von Mühlfeld hatte drei ältere Geschwister:[2]
- Kammerjunker Gregor Freiherr Molitor von Mühlfeld (geboren am 4. Februar 1841) ⚭ Johanna (von Kraus, geboren am 14. November 1843)
- Kammerjunker und Leutnant Ernst Freiherr Molitor von Mühlfeld (geboren am 12. März 1845)
- Marie Louise Freifrau Molitor von Mühlfeld (geboren am 12. Mai 1848, gestorben am 28. September 1891).
Werke
- Ziegenhirte mit Zicklein
- Wäsche aufhängendes Mädchen
- Junges Mädchen (112 × 61 cm), München, Neue Pinakothek (Inv. Nr. 8785)
- Inneres einer Kapelle mit Betern, auch Bei der Andacht, Morning Prayers (63,5 × 82,6 cm)[7]
- Kleiner Angler = (?) Master of all he surveys (1888, 139,7 × 104,1 cm)[8]
- Bei der Andacht / Morning Prayers
- Master of all he surveys
Literatur
- Friedrich Pecht: Geschichte der Münchener Kunst im neunzehnten Jahrhundert. München 1888, doi:10.11588/diglit.15254, S. 366 (uni-heidelberg.de).
- Molitor von Mühlfeld, Joseph. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 66 (Textarchiv – Internet Archive). – (hier ist der 26. Juni 1890 als Sterbetag angegeben)
- Molitor von Mühlfeld, Joseph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 39.
Weblinks
Einzelnachweise
- Geburtsdatum nach Davide von Retberg: Friedhof-Notizen. In: Monatsblatt des Heraldisch-Genealogischen Vereines „Adler“. Band 3, 1895, S. 413–419, hier S. 415 (XLII. Nördlicher Friedhof in München, Nr. 13. Textarchiv – Internet Archive).
- Molitor von Mühlfeld. In: Gothaisches genealogisches taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Band 21, 1871, S. 458–459 (books.google.de).
- Anton von Steichele: Das Bistum Augsburg: historisch und statistisch beschrieben. Band 2, Schmid, Augsburg 1864, S. 65 (digitale-sammlungen.de).
- 02996 Joseph Fhr. von Molitor. In: Matrikeldatenbank der Akademie der Bildenden Künste München (Hrsg.): Matrikelbuch. Namd 2: 1841–1884 (matrikel.adbk.de, digitale-sammlungen.de).
- Friedrich Pecht: Geschichte der Münchener Kunst im neunzehnten Jahrhundert.
- Molitor von Muhlfeld, Joseph. In: Benezit (Hrsg.): Benezit Dictionary Of Artists. Band 9: Maele–Müller. Grund, Paris 2006, S. 1125, doi:10.1093/benz/9780199773787.article.B00124157 (englisch, Kompletter Inhalt des Eintrags – hier der 26. Juni 1890 als Todestag).
- Versteigert bei Christie’s New York am 8. September 2004 (Lot 259)
- Bis 1999 Teil der Kunstsammlung von Haussner’s Restaurant in Baltimore, am 2. November 1999 bei Sotheby’s versteigert.