Joseph Maria Fugger von Wellenburg
Joseph Maria Jakob Johann Eusebius Adam Graf Fugger von Wellenburg, Herr auf Wellenburg, Wasserburg, Biberbach und Welden (* 25. Juli 1714; † 21. Juli 1764 in Welden), war ein kaiserlicher und kurbayerischer Kämmerer und Komtur des St. Georgs-Ordens,[1] sowie letzter Vertreter der Linie Fugger-Wellenburg.
Leben
Joseph Maria wurde am 25. Juli 1714 als Sohn des kaiserlichen Kammerherrn Maximilian Anton Egidius Graf Fugger von Wellenburg, Herr zu Wellenburg, Wasserburg, Biberbach und Welden (1682–1717) und dessen Ehefrau Maria Theresia, Gräfin Truchsess von Waldburg-Zeil (1690–1762) geboren. Auf Grund des Scheiterns seiner Ehe und einer Verleumdung am Kaiserhof in Wien (wohl veranlasst durch seine Schwiegermutter, die dort Obersthofmeisterin war) wurde über ihn die Reichsacht verhängt. 1743 hatte man ihn in Markt verhaftet und in Waltenhausen eingesperrt. Nach 13 Monaten Haft wurde er nach Augsburg entlassen und unter Aufsicht gestellt. Erst 1754 hob Kaiser Franz I. die Acht wieder auf und setzte ihn seine alten Rechte ein. Laut Überlieferung erlitt er am 2. August 1755 bei einer Jagd einen Blutsturz und gelobte, sollte er genesen, den Bau einer Kirche.[2] So stiftete er am 25. Juli 1756 südlich der im dreißigjährigen Krieg zerstörten Burg Welden, die Votivkirche St. Thekla. 1757 veräußerte er die Herrschaft Wasserburg an das Haus Österreich. Als er am 21. Juli 1764 im Alter von 49 Jahren ohne Nachkommen starb, zog die Markgrafschaft Burgau die Herrschaft Welden (die seit 1597 in Besitz seiner Familie war) als erloschenes Mannlehen ein und errichtete dort ein Pflegamt.[3] Er wurde in St. Thekla beigesetzt.
Ehe
Am 16. Januar 1735 heiratete er in Augsburg die Sternkreuzordensdame Maria Antonia Gräfin Fugger von Nordendorf (1719–1780). Sie war die Tochter des Stadtkommandanten von Augsburg Eustach Maria Graf Fugger von Nordendorf, Herr zu Duttenstein (1665–1743) und dessen Ehefrau Maria Eva Dorothea von Pappenheim († 1739). Die Ehe blieb kinderlos.
Vorfahren
Leopold Graf Fugger von Wellenburg (1620–1662) | |||||||||||||
Anton Joseph Graf Fugger von Wellenburg (1656–1694) | |||||||||||||
Maria Johanna Gräfin Fugger von Glött (1622–1658) | |||||||||||||
Maximilian Anton Graf Fugger von Wellenburg (1682–1717) | |||||||||||||
Maria Anna Franziska Freiin von Neuhaus († 1714) | |||||||||||||
Joseph Maria Graf Fugger von Wellenburg (1714–1764) | |||||||||||||
Paul Jakob Graf von Waldburg zu Zeil (1624–1684) | |||||||||||||
Johann Christoph Graf von Waldburg zu Zeil (1660–1720) | |||||||||||||
Amalia Lucia van den Bergh (1633–1711) | |||||||||||||
Maria Theresia Gräfin von Waldburg zu Zeil (1690–1762) | |||||||||||||
Johann VIII. Graf von Montfort-Tettnang (1627–1686) | |||||||||||||
Maria Franziska Elisabeth von Montfort-Tettnang (1668–1726) | |||||||||||||
Maria Katharina von Sulz (1630–1686) | |||||||||||||
Einzelnachweise
- Erste Section A - G ; Friedrich (Fürsten) - Fuker. Brockhaus, 1849 (google.de [abgerufen am 2. Oktober 2017]).
- Augsburger Allgemeine: Nach dem Blutsturz wird das Rokokojuwel gebaut. In: Augsburger Allgemeine. (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 2. Oktober 2017]).
- Andreas Kraus: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. C.H.Beck, 2001, ISBN 978-3-406-39452-2 (google.de [abgerufen am 2. Oktober 2017]).