Joseph Leopold Strickner
Joseph Leopold Strickner (* 15. November 1744 in Innsbruck; † 2. April 1826 ebenda) war ein österreichischer Maler und Kupferstecher.
Leben
Joseph Leopold Strickner wurde als älterer Sohn des Malers Johann Michael Strickner in Innsbruck geboren. Er wurde zunächst von seinem Vater ausgebildet, nach dessen frühem Tod von Anton Kirchebner. Anschließend wurde er Gehilfe von Joseph Schöpf und arbeitete an dessen Fresken in Asbach, St. Johann im Ahrntal, Wattens und der Innsbrucker Servitenkirche mit. 1764 war er als Mitarbeiter Josef Adam Mölks an den Fresken in der Kirche in Frohnleiten beteiligt. Ab etwa 1770 schuf er eigenständig Fresken in verschiedenen Tiroler Kirchen, daneben Tafelbilder, Porträts und Kupferstiche. Eine besondere Vorliebe entwickelte er für Grisaillemalerei in Fresko, Öl und Aquarell. Strickners Werke sind in einem spätklassizistischen Stil gehalten. Bedeutend sind seine topographischen Ansichten von Innsbruck und Umgebung, die häufig reproduziert wurden.
Werke
- Kuppelfresko, Pfarrkirche Riffian, 1777[1]
- Deckengemälde im Chor, Pfarrkirche St. Sigmund im Sellrain, 1790[2]
- Dekorationsmalerei, Kapelle der Weiherburg, um 1798[3]
- Grisaillefresken nach Schabblattvorlagen Antoine Watteaus, Schlandersburg, um 1800[4]
- Seitenaltarbild hl. Familie mit dem hl. Johannes dem Täufer und der hl. Agnes, Pfarrkirche Wiesing, um 1800[5]
- Kuppelfresko, Kalvarienbergkapelle Zirl, 1805[6]
- Deckenfresken, Pfarrkirche Flirsch, 1812[7]
- Deckenfresken, Pfarrkirche Volders, 1824 (nicht erhalten)[8]
Literatur
- Ellen Hastaba: Strickner, Joseph Leopold. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S. 403.
- Constantin von Wurzbach: Strickner, Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 40. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1880, S. 44 f. (Digitalisat).
- Heinrich Hammer: Die Entwicklung der barocken Deckenmalerei in Tirol. Studien zur deutschen Kunstgeschichte, 159. Heft, J. H. Ed. Heitz, Strassburg 1912, S. 381 (Digitalisat)
Einzelnachweise
- Pfarrkirche zur schmerzhaften Muttergottes mit Friedhofskapelle und Friedhof im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
- R. Dollinger, Wiesauer: Pfarrkirche hl. Sigmund. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 17. Februar 2016.
- Felmayer, Wiesauer: Ansitz Weiherburg. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 2. September 2015.
- Schlandersburg, Gemeinde Schlanders (PDF; 210 kB)
- Kirchengeschichte, Gemeinde Wiesing
- Palme-Comploy, Wiesauer: Kalvarienbergkirche zur Schmerzhaften Maria, Kalvarienbergkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. Juni 2016.
- Krivdic, Wiesauer: Pfarrkirche hl. Bartholomäus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 7. Juni 2016.
- Beinsteiner-Krall, Schmid-Pittl: Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 7. Juni 2016.