Joseph Gould
Joseph Gould (* 30. Januar 1915; † 11. Juli 1993) war ein US-amerikanischer Gewerkschafter, Journalist und Nachrichtendienstoffizier des OSS im Zweiten Weltkrieg.
Leben
1938 wurde Gould zum Vorsitzenden der Gewerkschaft der Filmjournalisten gewählt.
1942 meldete er sich zur US-Armee, es erfolgte eine Rekrutierung zum OSS, die ihn zum Leiter der Labor Division der OSS-Dienststelle in London machte. In dieser Funktion übernahm er die Leitung der Operation Hammer, bei der er 1943 den Auftrag erhielt, geeignete deutsche Emigranten in Großbritannien zu finden für einen Aufklärungseinsatz in den noch von der Wehrmacht besetzten Gebieten Deutschlands. Über einen Buchhändler bekam er Kontakt zu Jürgen Kuczynski, dessen Vater Robert René Kuczynski zum Präsidenten der Bewegung Freies Deutschland in Großbritannien gewählt worden war.
Erich Henschke erstellte in Absprache mit der GRU-Zentrale eine Liste potentieller OSS-Agenten; darunter Paul Lindner, Anton Ruh und Adolf Buchholz aus Berlin, Kurt Gruber aus dem Ruhrgebiet, Werner Fischer aus Leipzig, Walter Strüwe aus Frankfurt am Main und Emil Konhäuser aus Bayern, die nach einer von Gould geleiteten Ausbildung zum Einsatz kamen.
Nach dem Krieg erhielt Gould den Dienstrang eines Captains sowie den Bronze Star als Auszeichnung durch die US-Armee, der am 25. Januar 2010 an seinen Sohn Jonathan S. Gould ausgehändigt wurde.[1]
1946 wurde Gould aus dem Armeedienst entlassen, er kehrte nach New York zurück und nahm dort seine Arbeit als Filmpublizist und Werbefachmann wieder auf. Von 1983 bis 1991 war er PR-Chef des Center for Defense Information in Washington, D.C.
Schriften
- An OSS Officer's Own WW II Story: Of His Seven German Agents and Their Five Labor Desk Missions into Warring Germany. (Washington, DC, 1989)
Literatur
- Peter Rau: Das Vermächtnis des US-Captain Joseph Gould. In: Junge Welt vom 29. März 2005
Weblinks
- Das Vermächtnis des US-Captain Joseph Gould
- Werner Goldstein: Drei Berliner sprangen über Berlin ab (PDF; 1,1 MB) S. 8
- Jonathan S. Gould: The OSS and the London “Free Germans”