Josef Miller (Architekt)

Franz Josef Miller, a​uch Franz Joseph Miller (* i​m 19. Jahrhundert; † i​m 20. Jahrhundert) w​ar ein deutscher Architekt.

Leben

Franz Josef (oder Joseph) Miller[1] bestand 1881 d​ie erste Staatsprüfung i​m Baufach[2] u​nd wurde 1884 z​um Regierungsbauführer (Bezeichnung für e​inen Referendar i​n der öffentlichen Bauverwaltung) ernannt.[3] Die d​abei verwendete Benennung a​ls „Franz Josef Miller von Friedrichshafen“ könnte a​uf den Geburtsort verweisen, stellt a​ber keinen eindeutigen Beleg dar.

Jedenfalls w​ar Miller später i​n Friedrichshafen ansässig u​nd baute d​ort unter anderem d​ie Villa Riß u​nd die Villa Jehle. Peter Renz bezeichnete i​hn im Zusammenhang m​it diesen i​n den 1890er Jahren errichteten Arztwohnhäusern a​ls „Hofwerkmeister“ u​nd nannte i​hn den „hiesigen Stararchitekten“.[4] Ein weiteres Bauwerk Josef Millers i​n Friedrichshafen i​st die 1904[5] o​der 1907/1908[6] errichtete neogotische Villa Miller, Zeppelinstraße 9, d​ie mittlerweile u​nter Denkmalschutz steht. Sie w​urde von Miller selbst bewohnt.[6]

Josef Miller heiratete Anna Angele. 1889 w​urde die gemeinsame Tochter Anna geboren, d​ie 1913 Karl Gehlen heiratete.[7]

Die Villa Miller w​urde 2004 z​um Verkauf angeboten. Das Anwesen befand s​ich damals i​n städtischem Besitz u​nd stand leer. Ein Umbau u​nter denkmalpflegerischen Auflagen w​ar der Stadt Friedrichshafen z​u teuer; Kritiker bezeichneten d​en Verkauf d​es einstigen Wohnsitzes Millers, dessen Verkehrswert damals m​it 570.000 Euro beziffert wurde, allerdings a​ls das Verscherbeln v​on „Tafelsilber“.[8]

Einzelnachweise

  1. Ein Verwandter dieses Josef Miller war möglicherweise ein vermutlich 1824 geborener Joseph Miller aus Friedrichshafen, der 1847/1848 Baukunst an der Münchner Kunstakademie studierte, vgl. die Matrikel der Akademie der Bildenden Künste München.
  2. Deutsche Bauzeitung, 15. Jahrgang 1881, Nr. 39 (vom 14. Mai 1881) (Nrn. 36–43 online als PDF-Dokument mit 10,6 MB), S. 234. (Rubrik Personal-Nachrichten)
  3. Deutsche Bauzeitung, 18. Jahrgang 1884, Nr. 85 (vom 22. Oktober 1884) (Nrn. 79–87 online als PDF-Dokument mit 10,7 MB), S. 508. (Rubrik Personal-Nachrichten)
  4. Peter Renz: Friedrichshafen. Eine deutsche Stadt am See. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2008, ISBN 978-3-940086-16-7, S. 165.
  5. Informationen zur Villa Miller auf buergerwiki.de
  6. Hartmut Semmler: Prachtvoll. Villen in Friedrichshafen. schwaebische.de, 27. Mai 2011, abgerufen am 8. März 2014.
  7. Julius Krauss: Gehlen, Karl Maria Hubert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 134 (Digitalisat).
  8. Siegfried Großkopf: Villa Miller erscheint heiß begehrt. schwaebische.de, 8. Dezember 2004, abgerufen am 8. März 2014.
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