Josef Kyrle

Josef Kyrle (* 8. Dezember 1880 i​n Schärding; † 20. März 1926 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Dermatologe.

Leben

Josef Kyrle studierte an der Universität Graz, wo er 1904 sein Doktorat ablegte. Während seines Studiums wurde er 1903 Mitglied der Burschenschaft Ostmark Graz.[1] Danach ging er als Schüler von Anton Weichselbaum nach Wien an das Pathologisch-anatomische Institut der Universität Wien. 1906 wechselte er an die Universitätsklinik für Dermatologie und Syphilis im Allgemeinen Krankenhaus unter Ernest Finger (1856–1939). Kyrle habilitierte sich hier 1913 und wurde 1918 außerordentlicher Professor. Er wurde am Döblinger Friedhof (Gruppe 8, Nummer 2) bestattet.[2]

1932 w​urde die Josef-Kyrle-Gasse i​n Wien-Hietzing n​ach ihm benannt.

Leistung

Kyrles bedeutendste wissenschaftliche Leistung l​iegt in seiner Zusammenarbeit m​it Julius Wagner-Jauregg. Dieser h​atte die Idee z​ur therapeutischen Erzeugung v​on Fieber b​ei Syphilis-Patienten d​urch Malariaerreger. Wagner-Jauregg u​nd Kyrle erprobten i​hr Verfahren b​ei tausenden Patienten, w​obei Kyrle d​eren Liquor cerebrospinalis untersuchte. Durch d​en frühen Tod Kyrles konnte dieser n​icht mehr miterleben, w​ie Wagner-Jauregg 1927 d​en Nobelpreis für Medizin für d​iese gemeinsamen Forschungsarbeiten erhielt.

1916 beschrieb e​r die n​ach ihm benannte Morbus Kyrle (Idiopathische perforierende Dermatose, Hyperkeratosis follicularis e​t parafollicularis i​n cutem penetrans). Außerdem forschte Kyrle zusammen m​it Anton Weichselbaum über d​ie Langerhans-Inseln.

Schriften

  • Über den derzeitigen Stand der Lehre von der Pathologie und Therapie der Syphilis
  • Vorlesungen über Histo-Biologie der menschlichen Haut, 2 Bände, 1925–27

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ernst Elsheimer (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter. Ausgabe 1925/26. Frankfurt am Main 1925/26, S. 254.
  2. Kyrle Josef in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
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