Josef Kopperschmidt

Josef Kopperschmidt (* 21. Dezember 1937 i​n Warburg) i​st ein deutscher Rhetoriker.

Leben

Josef Kopperschmidt studierte Klassische Philologie, Philosophie, Theologie und Rhetorik an den Universitäten Bonn, Berlin, Wien und Tübingen. Bei Walter Jens, der seit 1963 den damals bundesweit ersten Lehrstuhl für Allgemeine Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen innehatte, wurde Kopperschmidt im Jahr 1966 promoviert. In seiner Dissertation untersuchte er die Hikesie als dramatische Form und deren motivische Interpretation des griechischen Dramas. Nach einer dreijährigen Tätigkeit als Assistent am Seminar für Allgemeine Rhetorik, das Jens leitete, übernahm Kopperschmidt im Jahr 1969 eine Dozentur für Verbale Kommunikation am Institut für Umweltplanung Ulm der Universität Stuttgart.[1] Das Institut hatte im Rahmen einer Abwicklung der Hochschule für Gestaltung Ulm die Aufgabe übernommen, den verbliebenen Studenten einen Studienabschluss zu ermöglichen.

Von 1974 b​is zur Emeritierung i​m Jahr 2003 lehrte Kopperschmidt a​ls Professor für Sprache u​nd Kommunikation a​n der Hochschule Niederrhein i​n Mönchengladbach. Seit 2000 i​st er i​n dieser Hochschule i​m Seniorenstudium tätig.

Die Forschungsschwerpunkte v​on Josef Kopperschmidt s​ind die Theorie u​nd Geschichte d​er Rhetorik, Argumentationstheorie s​owie die Politische Rede.

Veröffentlichungen

Monografien

  • Rhetorica. Aufsätze zur Theorie, Geschichte und Praxis der Rhetorik. Olms, Hildesheim 1985
  • Methode der Argumentationsanalyse. Frommann Holzboog, Stuttgart 1989, ISBN 978-3-7728-1069-5
  • Argumentationstheorie zur Einführung. Junius, Hamburg 2000, ISBN 3-88506-320-4
  • Wir sind nicht auf der Welt, um zu schweigen: Eine Einleitung in die Rhetorik. de Gruyter, Berlin/Boston 2018, ISBN 9783110548907

Herausgeber

  • Rhetorik. Band I: Rhetorik als Texttheorie. Band II: Wirkungsgeschichte der Rhetorik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990/1991, ISBN 3-534-07518-8 und
    ISBN 3-534-07534-X
  • Nietzsche oder Die Sprache ist „Rhetorik“. Gemeinsam mit Helmut Schanze. Fink, München 1994
  • Fest und Festrhetorik. Zur Theorie, Geschichte und Praxis der Epideiktik. Fink, München 1999
  • Rhetorische Anthropologie. Studien zum Homo rhetoricus. Fink, Paderborn 2000
  • Chaim Perelman, Lucie Olbrechts-Tyteca: Die neue Rhetorik. Eine Abhandlung über das Argumentieren. Aus dem Französischen übersetzt von Freyr R. Varwig. 2 Bde., Frommann Holzboog, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-7728-2229-2
  • Die neue Rhetorik. Studien zu Chaim Perelman. Fink, Paderborn/München 2006, ISBN 978-3-7705-4225-3
  • Heidegger über Rhetorik. Fink, Paderborn/München 2009, ISBN 978-3-7705-4913-9

Beiträge

  • Erziehung zum Reden. In: Johannes Schlemmer: Sprache – Brücke und Hindernis. Piper, München 1972, S. 139–150, ISBN 3-492-01930-7.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Josef Kopperschmidt: Erziehung zum Reden. In: Johannes Schlemmer: Sprache − Brücke und Hindernis. Piper, München 1972, S. 140.
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