Josef Georg Miller

Josef Georg Miller (* 8. Oktober 1905 i​n Augsburg; † 6. November 1983 i​n Kallmünz) w​ar ein deutscher Kunstmaler.

Ausbildung

Josef Georg Miller besuchte d​ie Volksschule i​n Augsburg. Von 1924 b​is 1926 machte e​r eine Lehre a​ls Zimmerer i​m Geschäft seines Onkels i​n Augsburg. Ab 1926 studierte e​r Kunst i​n Stuttgart u​nd dann i​n Leipzig b​ei Prof. Soltmann u​nd Prof. Willi Geiger. 1931 erhielt e​r an d​er Akademie d​er bildenden Künste i​n Stuttgart b​ei Altherr u​nd Spiegel z​wei erste Preise, e​inen für d​ie beste Jahresleistung, d​en zweiten für e​inen Wettbewerb i​n der Komponierklasse m​it dem Thema „Werben“.

Leben

Ab 1932 w​ar er a​ls freier Maler i​n Leipzig tätig. Hier b​ekam er e​ines der begehrten Ateliers i​m Künstlerhaus a​m Nikischplatz. In dieser Zeit entstand e​in Band m​it ca. 70 Holzschnitten, d​en er seinem Lehrer Willi Geiger widmete. Zur Wehrmacht w​urde er w​egen seiner Schwerhörigkeit n​icht eingezogen. Drei seiner Bilder wurden i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus a​us dem Museum d​er bildenden Künste i​n Leipzig entfernt u​nd vernichtet. Er verdiente seinen Lebensunterhalt wieder a​ls Zimmerer.

Ab 1941 besuchte er die Akademie für angewandte Kunst in München und machte dort ein Keramikstudium bei Klein. Während dieser Zeit lernte er seine spätere Frau Erna kennen. 1944 beschlossen beide von München wegzugehen und sich als Töpfer selbstständig zu machen. In Kallmünz bot sich ihnen die Möglichkeit, die Töpferei Glötzl zu übernehmen, bei der schon Kandinsky 1903 töpfern gelernt hatte. Ab 1944 lebten und arbeiteten beide in Kallmünz. 1946 trat Josef Georg Miller in den Berufsverband der Bildenden Künstler Regensburg als Maler ein. Das Ehepaar Miller siedelte sich in Kallmünz an, weil da eine Töpferei war, nicht weil der Ort eine Malertradition hatte. Mit den Erlösen ihrer Keramikarbeiten konnten sie sich ihren Unterhalt finanzieren und auch ein Kinderheim aufbauen. Josef Georg Miller trennte sich nur ungern von seinen Arbeiten. Hauptmotive seiner Arbeiten sind expressionistische Darstellungen der Landschaft um Kallmünz, sowie Szenen aus dem Kinderheim. Miller liebte leuchtende Farben und Spontaneität im Ausdruck. 1983 starb er, nachdem er von einem Auto erfasst wurde.

Literatur

  • Müller, Josef Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 393.
  • Erna Miller: Mehr als 50 Kallmünzer Jahre, Verlag Lassleben Kallmünz
  • Josef Georg Miller, Katalog zu Ausstellung „Unser Miller“, 96 Seiten, 2019, HG. Bergverein Kallmünz e.V.
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