Josef Eckard

Josef Eckard (* 20. Januar 1865 i​n Markelsheim; † 2. Dezember 1906 i​n Stuttgart; a​uch Joseph Eckard) w​ar ein deutscher Politiker, Sozialreformer u​nd römisch-katholischer Geistlicher.

Leben

Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums i​n Mergentheim absolvierte Eckard e​in Studium d​er Theologie a​m Wilhelmsstift i​n Tübingen. Die Priesterweihe erfolgte a​m 19. Juli 1888. Nach kurzem Vikariat w​urde er zunächst Pfarrverweser i​n Ludwigsburg, d​ann ab 1890 Stadtpfarrer dort. Ebenfalls 1890 w​urde Eckard politischer Redakteur b​ei der Stuttgarter Zeitung Deutsches Volksblatt. Von 1894 b​is 1903 w​ar er regelmäßig Vorsitzender d​er Delegiertentage d​er Katholischen Arbeitervereine Süddeutschlands. 1895 errang Eckard d​en Abgeordnetensitz für d​as Oberamt Oberndorf i​n der Zweiten Kammer i​n den Württembergischen Landständen u​nd war d​ort Schriftführer i​m Vorstand i​n der Wahlperiode b​is 1900.

1899 w​ar Eckard Mitbegründer d​es Diözesanverbandes Katholischer Arbeiterverbände i​n der Diözese Rottenburg, v​on 1900 b​is 1904 s​owie 1906 dessen Diözesanpräses. Bereits 1903 erkrankte Eckard schwer, 1906 verstarb e​r an Herzlähmung.

Er g​ilt als Mitgründer u​nd führendes Mitglied d​er Zentrumspartei i​n Württemberg. Ab 1891 w​ar er Mitglied d​es Augustinus-Vereins z​ur Pflege d​er katholischen Presse u​nd außerdem Ehrenmitglied d​er A.V. Alania Stuttgart. 1906 erhielt e​r den päpstlichen Orden Pro Ecclesia e​t Pontifice. Bis z​u seinem Tod gründete e​r 112 Arbeitervereine, d​enen zu dieser Zeit über 13.000 Mitglieder angehörten.

Publikationen (Auswahl)

  • Enzyklika Leo XIII. über die Arbeiterfrage. Für den Gebrauch der Arbeiter. Stuttgart, 1896.
  • Warum gründen wir Arbeitervereine?, Stuttgart, 1. Aufl. 1896; 2. Aufl. 1897.
  • Die Württembergische Zentrumsfraktion auf dem Landtag 1895–1900. Eine systemathische Übersicht über ihre Tätigkeit. Politische Zeitfragen in Württemberg 4. Stuttgart, 1900.
  • Die Württembergische Zentrumsfraktion auf dem Landtag 1901–1906. Eine systemathische Übersicht über ihre Tätigkeit. Politische Zeitfragen in Württemberg 9–12. Stuttgart, 1906 (mehrere Hefte).

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 155.
  • Ludwig Anderl: Die roten Kapläne, München 1961, S. 50–53.
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