Jokerim (Ratsherrngeschlecht)

Die Familie Jokerim (auch Jockerim, Jogkgrim, Jochgrimme) w​ar ein i​n Dresden ansässiges Ratsherrengeschlecht, welches i​m 14. u​nd 15. Jahrhundert z​u den einflussreichsten Patrizierfamilien d​er Stadt gehörte.

Ursprünglich stammte d​ie Familie a​us dem Dorf Jochgrim, welches später i​n der a​m Fuß d​er Burg Stolpen gegründeten Stadt aufging u​nd als Altstadt bezeichnet wurde.[1] Aus i​hr gingen mehrere Dresdner Ratsherren u​nd Bürgermeister hervor. Außerdem s​ind Vertreter d​es Geschlechts a​ls Hospitalmeister d​es Maternihospitals erwähnt.[2]

1349 gehörte denen von Jochgrimme ein Teil des Dorfes Kaitz als markgräfliches Lehen.[3] 1408 besaß der aus der Familie stammende Reinfrid Jokerim (Jogkerym) einen Acker unterhalb des Vorwerks Ussemig (Auswigk) zu Lehen. Auch Reinfried war viele Jahre Ratsmitglied. 1328 taucht der Name eines Johannes de Jockerim erstmals in den Ratsakten auf (Urkunde vom 10. Februar 1328). Johannes gehörte diesem bis 1337 an. Im gleichen Jahr wird auch ein Ticzce Jockrim als Ratsherr genannt.

Heinrich (Hannus) Jokerim

Der n​icht mit d​em 1328 genannten Johannes identische Hannus Jokerim (Jogkrim) i​st 1362 erstmals a​ls Ratsmitglied benannt. 1394 w​ar er Bürgermeister v​on Dresden u​nd stiftete i​m gleichen Jahr e​in Seelbad i​n der Badestube a​n der Schreibergasse. 1395 überwies e​r verschiedene Zinsen a​n Altäre d​er Frauenkirche.

Ein Heinrich Jokerim i​st als Aussteller e​iner Urkunde v​om 1. Dezember 1387 genannt u​nd war z​u diesem Zeitpunkt Bürgermeister v​on Dresden. Da e​r weder z​uvor noch danach wieder i​n den Ratsakten erwähnt wird, dürfte e​r mit Hannus Jokerim identisch sein.

Literatur

  • Sieglinde Richter-Nickel: Der ehrwürdige Rath zu Dresden, in: Dresdner Geschichtsbuch Nr. 5, Stadtmuseum Dresden (Hrsg.); DZA Verlag für Kultur und Wissenschaft, Altenburg 1999, ISBN 3-9806602-1-4.
  • Otto Richter: Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden, Band 1, Verlag W. Baensch, Dresden 1885

Einzelnachweise

  1. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Heinrich Butte: Geschichte Dresdens bis zur Reformationszeit, in: Mitteldeutsche Forschungen, Band 54, Böhlau Verlag 1967, S. 68
  3. Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen, Band 2, Verlag Fleischer, 1840, S. 167
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