John Hamilton, 1. Viscount Sumner
John Andrew Hamilton, 1. Viscount Sumner GCB PC (* 3. Februar 1859 in Chorlton-on-Medlock, Lancashire; † 24. Mai 1934) war ein britischer Jurist, der zuletzt als Lord of Appeal in Ordinary aufgrund des Appellate Jurisdiction Act 1876 als Life Peer auch Mitglied des House of Lords war. 1927 wurde er ihm schließlich der vererbbare Titel (Hereditary Peerage) eines Viscount Sumner verliehen.
Leben
Rechtsanwalt und Richter
Nach dem Besuch der Manchester Grammar School absolvierte Hamiliton ein Studium der Rechtswissenschaften am Balliol College der University of Oxford und erhielt 1883 seine anwaltliche Zulassung bei der Rechtsanwaltskammer (Inns of Court) von Inner Temple. Anschließend nahm er eine Tätigkeit als Barrister auf und wurde für seine anwaltlichen Verdienste 1901 zum Kronanwalt (King’s Counsel) ernannt. Als Rechtsanwalt befasste er sich insbesondere mit Handelsrecht und vertrat oftmals entgegenstehende Standpunkte gegenüber dem anderen bekannten Handelsrechtsanwalt jener Zeit, Thomas Edward Scrutton. 1906 wurde er ständiger Rechtsberater der University of Oxford und am Ende dieser Tätigkeit 1909 auch sogenannter „Bencher“ der Anwaltskammer von Inner Temple.
1909 wurde er Richter an der Kammer für Zivilsachen (King’s Bench Division) an dem für England und Wales zuständigen High Court of Justice und bekleidete dieses Richteramt bis 1912. Zugleich wurde er 1909 zum Knight Bachelor geschlagen und führte seither den Namenszusatz „Sir“.
Nach Beendigung der Richtertätigkeit am High Court of Justice erfolgte 1912 seine Berufung zum Richter (Lord Justice of Appeal) am Court of Appeal, dem für England und Wales zuständigen Appellationsgericht, an dem er bis 1913 tätig war. Daneben wurde er 1912 auch zum Privy Councillor ernannt.
Lordrichter und Oberhausmitglied
Durch ein Letters Patent vom 20. Oktober 1913 wurde Hamilton aufgrund des Appellate Jurisdiction Act 1876 als Life Peer mit dem Titel Baron Sumner, of Ibstone in the County of Buckingham zum Mitglied des House of Lords in den Adelsstand berufen und wirkte bis 1930 als Lordrichter (Lord of Appeal in Ordinary).
Als solcher war er 1918 sowohl Vorsitzender des Komitees für die Lebenshaltungskosten der Arbeiterklasse als auch des Komitees für britische und auswärtige Rechtsfragen. Lord Sumner gehörte auch als Mitglied der britischen Delegation bei der Reparationskommission bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 an und wurde 1920 mit dem Großkreuz (Knight Grand Cross) des Order of the Bath geehrt. Darüber hinaus fungierte er 1921 als Vorsitzender der Königlichen Kommission für die Wiedergutmachung von Leid und Schaden aufgrund feindlicher Handlungen (Royal Commission on Compensation for Suffering and Damage by Enemy Action) sowie 1926 als Vorsitzender des Oberhausausschusses für Fragen der sogenannten Abeyance. 1930 war er auch Schatzmeister der Anwaltskammer von Inner Temple.
Am 31. Januar 1927 wurde ihm für seine langjährigen Dienste der vererbbare Titel (Hereditary Peerage) eines Viscount Sumner, of Ibstone in the County of Buckingham verliehen. Da er jedoch kinderlos verstarb, erlosch der Titel mit seinem Tod, so dass er der erste und einzige Viscount Sumner war.
Weblinks
- John Hamilton im Hansard (englisch)
- Eintrag in Cracroft’s Peerage
- Eintrag in Leigh Rayment Peerage
- Lords of Appeal in Ordinary 1876–2009 in Peerages