John Coode
John Coode (* um 1648 in Penryn, in der Grafschaft Cornwall, England; † Februar oder März 1709) war ein englischer Kolonialgouverneur der Province of Maryland.
Lebenslauf
John Coode wurde um das Jahr 1648 in Penryn in eine reiche Familie hineingeboren. Er studierte bereits mit 16 Jahren an der Oxford University. Im Jahr 1668, also mit etwa zwanzig Jahren, wurde er Geistlicher der Anglikanischen Kirche. Vier Jahre später, im Jahr 1672, siedelte er sich in der englischen Kolonie Maryland an. Dort war er für einige Zeit als Priester tätig. Da er beabsichtigte Susannah Slye zu heiraten, gab er sein Amt als Geistlicher auf. Seine Braut war die Tochter von Thomas Gerrard, eines in der Kolonie einflussreichen Mannes. Dieser stand in Opposition zu der Familie Calvert, die damals im Besitz der Provinz of Maryland war. Damals gab es in Maryland religiöse Konflikte. Die Kolonie war einst von der Familie Calvert (Die Lords of Baltimore) als reine katholische Niederlassung gegründet worden. Durch Zuwanderung von Anglikanern und Puritanern änderten sich die Proportionen der Konfessionen zunehmend zu Gunsten der nicht katholischen Gruppierungen. In der Folge kam es zu mehr und mehr religiösen Spannungen. Vor diesem Hintergrund betrat John Coode nach seiner Hochzeit die politische Bühne Marylands. Als Anglikaner gehörte er der antikatholischen Partei an. Er wurde Mitglied der Miliz und des kolonialen Parlaments. Außerdem war er als Richter im Saint Mary’s County tätig. Im Jahr 1681 schloss er sich dem früheren Gouverneur Josias Fendall an und beteiligte sich an dessen erfolgloser Rebellion gegen die bestehende Regierung. Welche Rolle Coode bei diesem Aufstand genau spielte ist nicht überliefert. Er gehörte aber offenbar zu Fendalls Anhängern und wurde nach der Niederschlagung der Rebellion verhaftet und seiner Ämter enthoben. Er wurde bald wieder freigelassen, gehörte aber in der Folge mehr denn je zu den entschiedenen Gegnern der Calverts und der Katholiken.
Mit der Glorious Revolution von 1688 und dem damit verbundenen Sturz des katholischen Königs Jakob II. bekamen die Anhänger Coodes in Maryland Rückenwind aus England. Vor diesem Hintergrund startete John Coode im Jahr 1689 eine neue Rebellion. Er stellte eine Streitmacht gegen den Gouverneur William Joseph zusammen und verbreitete das Gerücht der Gouverneur wolle mit Hilfe der Indianer die Protestanten ausrotten. Schließlich wurde Joseph zur Flucht aus der Kolonie gezwungen. Es kam zu einem regelrechten Staatsstreich. Benedict Calvert, 4. Baron Baltimore wurden seine Besitzrechte an Maryland aberkannt und die Ausübung der katholischen Riten wurden dort vorübergehend verboten. Die Lage sollte sich erst Anfang des 18. Jahrhunderts wieder zu Gunsten der Calverts wenden. Nach dem erfolgreichen Aufstand ernannte sich John Coode selbst zum neuen Gouverneur von Maryland. Er wollte dieses Amt solange bekleiden bis die Regierung in London einen offiziellen Gouverneur ernannt hatte. Das geschah mit der Ernennung von Nehemiah Blakiston am 27. Juli 1691. John Coode arbeitete eine kurze Zeit mit Blakiston zusammen. Dann war er auch mit dessen Amtsführung unzufrieden. In der Folge inszenierte er zwei weitere Aufstände. Im Jahr 1699 wurde er wegen Gotteslästerung angeklagt und verurteilt aber anschließend wegen seiner angeblichen Verdienste um die Revolution von 1689 von Gouverneur Nathaniel Blakiston, seinem Schwager, begnadigt. John Coode starb im Februar oder März 1709. Nähere Einzelheiten zu seinem Tod sind nicht überliefert.