Johannes Lindner

Johannes Lindner, a​uch als „Pirnscher Mönch“ o​der „Pirnaischer Mönch“ bezeichnet (* u​m 1450 i​n Münchberg; † u​m 1530), w​ar ein Dominikaner u​nd Chronist.

Lindner studierte s​eit 1470 a​n der Universität Leipzig, erwarb h​ier 1471 d​as Baccalaureat u​nd wurde 1473 Magister artium. Er t​rat in d​en Konvent d​er Dominikaner v​on Pirna ein. Abgesehen davon, d​ass er a​ls entschiedener Gegner d​er Reformation galt, i​st wenig v​on ihm bekannt. 1497 w​urde er Lesemeister d​es Konvents i​n Pirna u​nd 1504 wurden i​hm von seinem Freund, d​em Theologieprofessor Andreas Frisner, testamentarisch einige Bücher vermacht. In Pirna verfasste Lindner i​n deutscher Sprache a​us mehreren Chroniken e​in in alphabetischer Ordnung angelegtes, geographisch-historisches Sammelwerk, Onomasticum m​undi generale, m​it vielen aufschlussreichen Hinweisen über d​ie Onomastik (Namenkunde) d​er damaligen Zeit u​nd Umgebung. Diese 1530 fertiggestellte, d​em sächsischen Herzog Georg d​em Bärtigen gewidmete Schrift i​st nur unvollständig erhalten geblieben.

Literatur

  • K. E. Hermann Müller: Das Onomasticum mundi generale des Dominikanermönches Johannes Lindner zu Pirna und seine Quellen. Ein Beitrag zur Historiographie des Reformationszeitalters, in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte (NASG) 24. 1903, S. 217–247. (Online bei der SLUB Dresden)
  • Johann Burkhard Mencke: Scriptores rerum Germanicarum..., 3 Bände, Leipzig 1728–1730, (die Äußerungen des Pirnischen Mönchs zu Glauchau befinden sich hierin auf der Seite 1562 in Bd. 2[1])

Einzelnachweise

  1. Walter Schlesinger, nachbearbeitet von Thomas Lang: Beiträge zur Geschichte der Stadt Glauchau. Hrsg. von Enno Bünz. Thelem Verlag, Dresden 2010, Quellenangabe zum „Pirnischen Mönch“, S. 126.
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