Johannes Lange (Theologe)

Johannes Peter Lange (* 17. Februar 1867 i​n Hostrup, Kirchspiel Havetoft; † 27. Februar 1953 i​n Klein-Brodersby) w​ar ein deutscher evangelisch-lutherischer Pastor u​nd Lauenburgischer (Landes-)Superintendent v​on 1914 b​is 1944.

Leben und Wirken

Nach seiner Ordination 1894 w​ar Lange zunächst Hilfsgeistlicher i​n Wandsbek. Zwei Jahre später w​urde er ebenfalls i​n Wandsbek Pastor u​nd 1901 Hauptpastor.

1914 wechselte e​r als Hauptpastor n​ach Ratzeburg, w​o er n​och im selben Jahr, a​m 3. Mai 1914, a​ls Nachfolger d​es verstorbenen Theodor Valentiner z​um Superintendenten ernannt wurde. Mit d​em Inkrafttreten d​er Verfassung d​er Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins v​om 30. September 1922 z​um 1. November 1924 b​ekam er d​en Titel Landessuperintendent u​nd fungierte nebenamtlich i​n Kiel a​ls Konsistorialrat.[1] Diese Ämter bekleidete e​r weit über d​as normale Pensionsalter hinaus b​is zu seiner Emeritierung a​m 1. April 1944.

Lange bewahrte i​n den Jahren 1933–1944 e​ine kritische Distanz z​um nationalsozialistischen Regime u​nd stand d​er Bekennenden Kirche nahe. So sorgte e​r dafür, d​ass am 20. März 1937 d​ie „Möllner Notkonfirmation“ v​on Lübecker Konfirmanden stattfinden konnte, d​eren zur Bekennenden Kirche gehörende Pastoren u​nter Hausarrest gestellt worden waren. Außerdem ordinierte e​r am 6. November 1938 i​n der St. Petri-Kirche i​n Ratzeburg 22 Predigtamtskandidaten d​er Bekennenden Kirche.

Anlässlich seines 25-jährigen Amtsjubiläums 1939 errichteten d​ie lauenburgischen Pastoren d​ie „Johannes-Lange-Stiftung“, d​eren Erträge z​ur Förderung d​es kirchlichen Lebens i​n den Gemeinden d​er Landessuperintendentur Lauenburg bestimmt waren.

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Augustin (Hrsg.): Land, höre des Herren Wort. Ev.-luth. Kirche und Kirchen im Kreis Herzogtum Lauenburg. Lübeck: Schmidt-Römhild 1984, S. 221 f., 319 f.
  • Friedrich Hammer: Verzeichnis der Pastorinnen und Pastoren der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche 1864–1976. Neumünster: Wachholtz o. J., S. 217.
  • Eckardt Opitz (Hrsg.): Biografisches Lexikon Herzogtum Lauenburg. Husum 2015, S. 259.

Einzelnachweise

  1. Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Hrsg.): Die Verfassung von 1922 als Grundlage für die spätere Kirchenleitung, in: Landeskirchliches Archiv, 20.01 (online); Kurt Meier: Der evangelische Kirchenkampf. Gesamtdarstellung in drei Bänden, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1976–1984. Band 1: Der Kampf um die „Reichskirche“, 1976, S. 360.
VorgängerAmtNachfolger
Theodor ValentinerSuperintendent bzw. Landessuperintendent des Sprengels Lauenburg der Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins
19141944
Hans Matthießen
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