Johannes Fischer (Mediziner, 1613)

Johannes Fischer (* 1613 i​n Krenkingen; † 16. Januar 1683 i​n Wels, Österreich) wirkte a​ls promovierter Arzt i​n Oberösterreich, zunächst i​n Linz u​nd Kremsmünster, d​ann in Salzburg u​nd zuletzt i​n Wels.

Leben

Geboren w​urde Johannes Fischer i​n Krenkingen a​ls Sohn d​es Wundarztes Caspar Fischer. Unbekannt s​ind mangels Urkunden s​eine Mutter u​nd der Tag w​ie auch d​er Monat seiner Geburt. Das Geburtsjahr, 1613, findet s​ich erst i​n den österreichischen Quellen.

Studium und berufliches Wirken

Offensichtlich hat sein Vater, der sein Leben lang als Wundarzt praktizierte, seinem Sohn Johannes ein Studium der Medizin ermöglicht, wobei nicht sicher belegt ist, an welcher Universität er diesem nachgegangen ist. Neben Freiburg kommt wegen der Nähe zu Vorderösterreich auch Wien als Studienort in Frage. Aufgrund eines Eintrags in der Matrikel der Universität Wien, wo ein „Joannes Georgius Piscator Sueuus“ (Johannes Georg Fischer, Schwabe) gelistet ist, wird in österreichischen Quellen vermutet, dass es sich um den Krenkinger handeln könnte. Die damalige Herrschaft Bonndorf, zu der Krenkingen gehörte, zählte noch zum Schwäbischen Kreis. Weitere Fakultätsakten nennen 1635 einen Studenten der Medizin namens Johann Fischer und 1657 einen gleichnamigen Dr. med. Demnach hätte er ab ca. 1633 in Wien studiert. Ab 1640 war er bereits in Oberösterreich tätig, 1645–1656 (Vertrags-)Arzt des Stiftes Kremsmünster, war Stadtphysicus in Linz, ab 1668 Geheimer Rat des Fürsterzbischofs von Salzburg (Max Gandolf Graf von Kuenburg, der bis 1687 regierte) und dessen Primar- und Leibmedicus bis 1675. In diesem Jahr zog Johannes Fischer nach Wels, wo ein Sohn, Caspar od. Carl (es existieren zwei widersprüchliche Einträge), im Alter von 27 Jahren starb. In Wels trat er in die vorherige Protektion als Landphysicus wieder ein, ohne sich so zu nennen oder nennen zu dürfen. In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde seine Geschichte, wegen eines Epitaph im Kreuzgang des ehemaligen Minoritenklosters in Wels, der an sein Leben erinnert, in Österreich wieder erforscht, wobei einige Angaben nicht korrekt recherchiert und hier darum nicht wiedergegeben wurden.

Familie

Fischer heiratete i​n Wels Magdalena Heller (* ca. 1607, † 1672 i​n Salzburg), m​it der e​r vier Kinder hatte:

  • n.,f, ∞ Franz Heyperger, kaiserlicher Oberwassersteher † 1696, in Wels;
  • Johanna Maria, ∞ Dr. Massalla, † 1688;
  • Carl oder Caspar, * ca. 1649, † 1676 in Wels (es gibt zwei Einträge mit unterschiedlichen Vornamen);
  • Johann Heinrich, Dr. Dr., ∞ Eva Regina Teiblin, verw. Neidlinger † 1682, in zweiter Ehe Maria Anna Mayr, ehemals Hausbedienstete. Er wirkte zunächst in Ried, 1675 als Nachfolger seines Schwagers Massalla, der nach Linz übersiedelte, als Landschaftsphysikus in Wels.

Quellen

  • Arzneibuch des Caspar Fischer, Krenkingen, Handschrift von 1617 (Bindejahr);
  • Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1962;
  • Aubert Salzmann: Der Welser Grabstein eines Vorderösterreichers. In: 6. Jahrbuch des Musealvereines Wels 1959/60. Wels 1960, S. 197–202, ooegeschichte.at [PDF].
  • Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1979, Linz 1980, Archiv der Stadt Linz;
  • EuroJournal Pyhrn – Eisenwurzen, 1./2. Jg. 99/00, Heft 4/1, Kultur Plus;
  • Lateinische Barockinschriften in Oberösterreich, Dissertation v. Christoph Brandhuber, 2013.
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