Johannes Dicel
Johannes „Hans“ Nikel Di(e)cel (* 10. Oktober 1676 in Seebach; † 9. November 1758 ebenda) war ein autodidaktischer Arzt mit überregionaler Bedeutung und eine wichtige Persönlichkeit in der Geschichte Seebachs im heutigen Wartburgkreis in Thüringen.
Leben
Johannes Dicel war das siebte Kind eines Tagelöhners und Leinewebers.[1] 1724 wurde er vom Eisenacher Herzog Johann Wilhelm zum Medicus practicus ernannt.[2]
Er finanzierte die 1736 erfolgte Erbauung der Dorfkirche in der Ortsmitte[3][4] und begründete jahrzehntelang bestehende Stiftungen zur Förderung und Finanzierung von Schule, Kirche und Pfarrei. Weil auf seine Initiative (und Finanzierung) hin Seebach eigenständige Pfarrstelle wurde, legte er (durch die Führung eigener Kirchenbücher als Personenstandsregister ab 1750) den Grundstein für die kommunale Eigenständigkeit Seebachs.[1]
Nach ihm wurde die Regelschule „J. Dicel“ Seebach benannt[5] und auch die Johannes-Dicel-Kirche in Seebach trägt seinen Namen.
Literatur
- Heinrich Schwerdt: Der Wunderdoktor Johannes Dicel in Seebach. Ein erbauliches Lebensbild. Verlag Buchdruckerei Carl Keßler Kaltennordheim, 1936.
- Ursula Dorn: Johannes Dicel (1676–1758) und seine Zeit. Heimatverlag Hörselberg, Wutha-Farnroda, 2010.
- Ludwig Storch: Ein thüringischer Wunderdoctor des vorigen Jahrhunderts. In: Die Gartenlaube. Heft 32, 1858, S. 462–464 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise und Fußnoten
- Geschichte. Regelschule „J. Dicel“ Seebach
- Geschichte. Gemeinde Seebach
- Die Kirche in Seebach, Kirchenwege Wartburgland
- Kirche. Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen, abgerufen am 16. Oktober 2021.
- Johannes Dicel – der Wohltäter von Seebach (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Wartburg-Radio 96,5, 9. Juni 2018