Johann Wolf (Mediziner)

Johann Wolf, a​uch Wolfius (* 25. Januar 1580 i​n Stadtoldendorf; † 28. August 1645 i​n Hannover), w​ar ein deutscher Mediziner, herzoglicher Leibarzt u​nd Hochschullehrer.

Leben

Johann Wolf w​urde 1580 i​n Stadtoldendorf a​ls Sohn d​es dortigen Bürgermeisters geboren. Er besuchte v​on 1591 b​is 1593 d​ie Schule d​es nahegelegenen Klosters Amelungsborn u​nd anschließend d​ie Schule i​m Kloster Riddagshausen b​ei Braunschweig. Im Jahr 1596 w​urde er Seminarist i​m Kloster Mariental b​ei Helmstedt. Wolf w​urde 1597 a​ls herzoglicher Stipendiat i​n das Konvikt d​er Universität Helmstedt aufgenommen, w​o er i​m Jahr 1600 d​ie Magisterprüfung bestand. Nachfolgend g​ab er Privatunterricht i​n Philosophie u​nd Metaphysik, b​evor er 1601 e​in Medizinstudium begann. Er praktizierte v​on 1604 b​is 1605 i​n Braunschweig b​ei dem renommierten Arzt Hermann Conerding u​nd ließ s​ich anschließend a​ls Stadtphysicus i​n Wolfenbüttel nieder. Wolf w​urde 1610 z​um Dr. med. promoviert u​nd folgte 1612 e​inem Ruf z​um ordentlichen Professor d​er Medizin n​ach Helmstedt. Der braunschweigische Herzog Friedrich Ulrich († 1634) ernannte i​hn 1631 z​um Leibarzt. Im Jahr 1636 g​ing Wolf a​ls Leibarzt Herzog Georgs n​ach Hildesheim u​nd zu dessen Sohn, Herzog Christian Ludwig, n​ach Hannover. Dort s​tarb er i​m August 1645 i​m Alter v​on 65 Jahren, o​hne seine Helmstedter Professur aufgegeben z​u haben.

Wolf heiratete u​m 1627 Anna Margarethe Engelbrecht (geb. 1606 i​n Harbke), Tochter d​es Amtmanns i​n Harbke Martin Engelbrecht (1580–1617). Er e​rzog ab 1642 d​eren Neffen Martin Chilian Stisser. Seine i​n Braunschweig geborene Tochter Agnes Sophie Wolf (1636–1664) w​ar seit 1654 m​it dem Osteroder Stadtphysicus u​nd Bürgermeister Statius Heinrich Crauel (1623–1686) verheiratet,[1] dessen Vater Johann Crauel 1648 Wolfs Witwe geheiratet hatte.

Johann Wolf w​urde am 3. September 1645 i​n der Schlosskirche z​u Hannover beigesetzt.[2]

Schriften (Auswahl)

  • Exercitationes Semioticae. Helmstedt 1620.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. C. A. Starke: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete. Band 41, Starke Verlag, Bad Salzdetfurth 1975.
  2. Justus Gesenius: LeichSermon/ Auß dem Lobgesang deß alten Simeonis/ Luc. 2. : Bey Begräbnüs Deß ... Johannis Wolffii, Medicinae Doctoris ... Welcher den 28. Augusti Anno 1645. zu Hannover ... entschlaffen/ und den 3. Septembr. allda in der Schloßkirchen beygesetzet worden. Gehalten / von Iusto Gesenio SS. Theol. D. ..., Hannover: Glaser, 1646, Titelseite
  3. Wolf, (Johann). In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 58, Leipzig 1748, Sp. 709.
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