Johann Wilhelm Engelbrecht
Johann Wilhelm Engelbrecht (* 15. Januar 1674 in Hameln; † 12. Dezember 1729 in Helmstedt) war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer an der Universität Helmstedt.
Leben und Wirken
Johann Wilhelm Engelbrecht stammte aus einer Juristenfamilie. Sein Großvater Arnold Engelbrecht (1583–1638) war Kanzler und geheimer Rat in Wolfenbüttel, sein Vater Julius Arnold Heinrich Engelbrecht (1635–1675) Doktor beider Rechte und Hofrat. Sein Onkel Georg Engelbrecht der Ältere und seine Vettern Georg Engelbrecht der Jüngere und Christoph Johann Conrad Engelbrecht waren Helmstedter Rechtsprofessoren. Johann Wilhelm studierte Philosophie und Rechtswissenschaften in Helmstedt, 26. Oktober 1697 Universität Halle[1] und der Universität Leipzig, wo er sich 1699 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb.
Nach seinem Studienabschluss wurde er zunächst Hofmeister für zwei junge Adlige von Rheden in Halle und dann auf Ernennung durch Abt Molanus Syndikus des Klosters Loccum.
1701 erhielt er einen Ruf auf einen Lehrstuhl an der philosophischen Fakultät als Professor der Ethik an der Universität Helmstedt. 1705 wechselte er auf eine Rechtsprofessur an der dortigen juristischen Fakultät. Im folgenden Jahr wurde er an der Universität Rinteln zum Doktor der Rechte promoviert. Dreimal (1712, 1716 und 1726) war er Vizerektor der Universität. Im Jahr 1727 wurde er zum großbritannisch-braunschweigisch-lüneburgischen Hofrat ernannt.[2]
Johann Wilhelm Engelbrecht verfasste mehrere rechtswissenschaftliche Schriften zu unterschiedlichen Gebieten. Besonders zeichnete er sich in der Lehre aus.[3]
Er war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er 1706 mit Hedwig Sophia Best (11. November 1688–27. Juni 1722)[4]. Seine zweite Frau wurde am 27. Dezember 1722 Christina Sophia Mecke, Tochter des Johann Friedrich Mecke. Aus beiden Ehen sind 4 Kinder bekannt.[5]
Werke (Auswahl)
- De iusto naturali ludorum in pecuniam, von Geld- und Glück-Spielen, Hamm 1704
- Commentatio juris gentium de militantium officio in expeditionibus bellicis, 1705
- De jure pænarum capitalium in homicidio doloso, 1706
- De jure stapulae, 1711
Literatur
- Wolfgang Lent: Engelbrecht, Johann Wilhelm. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 203 f.
- Engelbrecht, Johann Wilhelm. In: Joachim Rückert, Jürgen Vortmann: Niedersächsische Juristen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-18241-4, S. 338 f.
- Emil Julius Hugo Steffenhagen: Engelbrecht, Johann Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 133.
- Engelbrecht, Joh. Wilhelm. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 8, Leipzig 1734, Sp. 1193 f.
- Hermann von der Hardt: Memoria Viri Praenobilissimi Consvltissimi Excellentissimiqve Ioannis Wilhelmi Engelbrecht I. V. D. Regis Magnae Britanniae Et Dvcis Brvnsv. Lvneb. A Consiliis Avlicis Codicis In Hac Academia Prof. Pvbl. Ordinisqve Ivridici Senioris D. XII. Septembr. A. MDCCXXIX Pie Defvncti Et Die XXIIX Sept. Honorifice Sepvlti. Paul Dietrich Schnorr, Helmstedt, 1729, (Digitalisat)
Einzelnachweise
- Fritz Juntke: Matrikel der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. (1690-1730). Halle, 1960, Bd. 1, S. 135
- Vgl. Wolfgang Lent: Engelbrecht, Johann Wilhelm. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert, Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, S. 203 f.
- Vgl. Engelbrecht, Johann Wilhelm. In: Joachim Rückert, Jürgen Vortmann: Niedersächsische Juristen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, S. 338 f.
- Programma In Exeqviis Maximarvm Dotivm Ac Lavdvm Matronae Hedwigis Sophiae Best, Viri ... Dn. Ioan. Wilhelmi Engelbrechti I. V. D. Eivsdemqve In Academia Ivlia Professoris Primarii ... Optimae Conivgis D. XXVII. Ivnii Anno MDCCXXII. Pie Et Placide Defunctae P. P.. Helmstedt, 1722, (Digitalisat)
- Deutsches Geschlechterbuch. Bd. 15, S. 100, (Digitalisat)