Johann Wernz

Johann Wernz (* 5. Februar 1819 i​n Rehhütte b​ei Speyer[1]; † 21. November 1895) w​ar Reichsoberhandelsgerichtsrat u​nd Senatspräsident b​eim Reichsgericht.

Johann Wernz

Leben

Nach d​em Jura-Studium i​n Heidelberg, München u​nd Paris leistete e​r 1843 d​en Eid a​uf den bayrischen Landesherrn u​nd begann s​eine juristische Laufbahn a​m Bezirksgericht Frankenthal.

1845 heiratete e​r Julie Reichard a​us Frankenthal, s​eine 1848 geborene Tochter Luise heiratete später d​en bayerischen Offizier Armand Mieg.

1854 wurde er II. Staatsprokurator. 1856 erfolgte seine Ernennung zum I. Staatsprokurator beim Appellationsgericht der Pfalz in Zweibrücken. Präsident des Bezirksgerichts Landau wurde er 1858. Wernz war 1865 Abgeordneter im bayrischen Landtag als erster Ersatzmann für den Stimmkreis Germersheim-Bergzabern/Pfalz. Im Landtag war er der einzige unter den pfälzischen Abgeordneten, welcher sich dem Klub der Linken nicht angeschlossen hatte. Bei einer Neuwahl lehnten die Wahlmänner des Stimmkreises seine Wiederwahl ab.[2] 1865 wechselte er aus dem Bereich des französischen Rechts als Rat in das rechtsrheinische Bayern an das Oberappellationsgericht in München.

1871 w​urde er a​ls Vertreter Bayerns i​n das Reichsoberhandelsgericht entsandt. 1872 w​urde er Dr. iur. h. c. d​er juristischen Fakultät d​er Universität Leipzig.[3] Mit d​em Inkrafttreten d​er Reichsjustizgesetze 1879 k​am er nachfolgend a​n das Reichsgericht. Sieben Jahre wirkte e​r im rheinischen Senat, d​er die Revisionsinstanz für d​en Code civil war, d​ann wurde e​r 1886 z​um Senatspräsidenten d​es 1. Strafsenat ernannt. 1891 t​rat er i​n den Ruhestand.

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

  • Commentar zur Prozeßordnung in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten für das Königreich Bayern. München 1869–1872.
  • Grundzüge der deutschen Civilprozessordnung. Nördlingen 1877.
  • Mitarbeit an der Zeitschrift für Reichs- und Landesrecht mit besonderer Rücksicht auf Baiern (1874–1881).

Literatur

  • Viktor Carlor: Lexikon Pfälzer Personlichkeiten. Hennig Verlag, 2. Auflage, Edenkoben 1998, ISBN 3-9804668-2-5, S. 756.

Einzelnachweise

  1. Nach dem Haus der Bayerischen Geschichte: Geschichte des Bayerischen Parlaments, ist der Geburtsort Mutterstadt, Wernz, Johann, abgerufen am 5. März 2012.
  2. Wochenschrift der Fortschrittspartei in Bayern vom 6. Januar 1866, S. 8; Kemptner Zeitung vom 12. Januar 1866, S. 37.
  3. Webseite des Universitätsarchiv Leipzig: Universitätsgeschichte / Personen / Doktorbücher / Leipziger Ehrentitel (Memento vom 26. Februar 2012 im Internet Archive), abgerufen am 31. Oktober 2012.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.