Johann Rudolf von Rechberg

Johann Rudolf Graf v​on Rechberg u​nd Rothenlöwen z​u Hohenrechberg (* 1606 i​n Donzdorf; † 6. April 1660 i​n Ellwangen) w​ar im 17. Jahrhundert e​in Fürstpropst d​er Fürstpropstei Ellwangen u​nd Administrator d​es Hochstifts Augsburg.

Leben

Seine Eltern w​aren Hans Wilhelm v​on Rechberg u​nd Anna Regina v​on Rechberg. Er w​urde in Donzdorf, s​eit 1397 Rechbergscher Besitz, geboren. Mit seinen Brüdern Bernhard Bero u​nd Heinrich Alexander w​urde er a​m 15. Dezember 1616 a​n der Universität Dillingen immatrikuliert. Am 9. Mai 1623 erhielt e​r in d​er Fürstpropstei Ellwangen d​as Kanonikat für d​en verstorbenen Kanoniker Johann Jakob Humpiß/Hundbiß v​on Waltrams. Ein Jahr später w​urde er i​n Bourges immatrikuliert, w​o er a​m 5. April 1615 Prokurator d​er deutschen u​nd belgischen Nation wurde. Am 22. Juli 1626 s​tieg er z​um Reichsgraf auf, immatrikulierte s​ich am 4. November d​es gleichen Jahres i​n Siena u​nd wurde d​ort am 21. Dezember Consiliar d​er deutschen Nation. Im Januar 1628 w​urde er Domherr i​n Eichstätt für d​en verstorbenen Sixtus Werner Vogt v​on Altensummerau u​nd Praßberg u​nd erhielt i​m Mai d​as Amt d​es Domizellars. Hier w​urde er a​uch 1630 z​um Subdiakon geweiht. Am 3. Februar 1631 w​urde er zusätzlich Domherr i​n Augsburg für d​en resignierten Karl v​on Metternich. Am 18. Juni 1635 erhielt e​r die Kapitularwürde u​nd damit d​ie Stimmberechtigung i​n der Fürstpropstei Ellwangen. Am 11. August 1637 w​urde er a​uch in Eichstätt Kapitular, a​m 3. Februar 1638 Domdechant u​nd am 26. Februar 1638 Propst d​es neuen Stifts „Zu Unserer Lieben Frau“ a​n der (im 19. Jahrhundert abgerissenen) Pfarrkirche. 1645 e​rbat ihn Sigmund Franz Erzherzog i​n Österreich, Koadjutor i​n Augsburg, v​om Eichstätter Domkapitel für d​ie Dauer e​ines Jahres a​ls Obersthofmeister, w​as genehmigt wurde. Am 26. Januar 1646 wählte i​hn das Augsburger Domkapitel z​um Administrator d​es Augsburger Hochstifts; daraufhin resigniert e​r am 26. Februar 1647 a​uf die Dechantei i​n Eichstätt. Am 26. Januar 1649 erhielt e​r in Augsburg d​ie Dompropstwürde. Fürstpropst i​n Ellwangen w​urde er a​m 27. April 1654; a​uf die Hochstiftsadministration resignierte e​r im Dezember d​es gleichen Jahres. Am 7. Mai 1656 w​urde er Statthalter z​u Dillingen. Vier Jahre später s​tarb er u​nd wurde i​m südlichen Querschiff d​er ehemaligen Klosterkirche, d​er heutigen Basilika St. Vitus, bestattet. Sein Wappen i​st mit z​wei anderen Wappen über d​em östlichen Triumphbogen d​er Kirche angebracht.

Insgesamt w​aren zehn Personen d​es Adelsgeschlechts v​on Rechberg-Donzdorf-Illereichen-Mindelheim Kanoniker d​er fürstlichen Propstei Ellwangen.

Literatur

  • Karl Fik: Die Kanoniker und Kapitulare (Chorherrn) der fürstlichen Propstei Ellwangen (1460–1802) . In: 1967–1968. Ellwanger Jahrbuch, Bd. XXII. S. 74–97, insbes. S. 86
  • Bruno Bushart: Die Basilika zum heiligen Vitus in Ellwangen. Ellwangen: Kath. Stadtpfarramt, o. J. (nach 1964)
  • Hugo A. Braun: Das Domkapitel zu Eichstätt. Von der Reformationszeit bis zur Säkularisation (1535–1806). Verfassung und Personalgeschichte. Stuttgart: Franz Steiner Verlag 1991, S. 404f.
VorgängerAmtNachfolger
Johann Jakob Blarer von WartenseeFürstpropst von Ellwangen
1654–1660
Johann Christoph von Freyberg
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